Noch mehr schlechte Nachrichten vom Rechnungshof für alle Steuerzahler: Da sich die Eröffnung des Krankenhauses Nord nun schon um drei Jahre verzögern wird, können andere Wiener Spitäler nicht wie geplant aufgelassen werden - somit sind erwartete Einsparungen in der Höhe von 90 Millionen Euro unmöglich.
"Erste Übersiedelungen werden 2016 stattfinden", präsentierte Sonja Wehsely, die damalige Wiener Gesundheitsstadträtin, am 17. März 2011 bei der SPÖ-Klubklausur in Rust ihr Spitalskonzept den Medien. Ab der Eröffnung des KH Nord sollten pro Jahr 30 Millionen Euro eingespart werden, weil andere Spitalsstandorte aufgelassen werden.
Die Grafik unten zeigt die Details: Die Leistungen der Semmelweis-Frauenklinik sowie der Krankenhäuser Gersthof und Floridsdorf hätten schon längst - Ende 2016 - im KH Nord angeboten werden sollen. Doch jetzt, Ende 2017, ist noch immer keine Übersiedelung in Sicht: Erst am Dienstag verriet Wehselys Amtsnachfolgerin Sandra Frauenberger, dass frühestens "mit Jahreswechsel 2018/2019" im KH Nord Patienten im Vollbetrieb behandelt werden könnten.
Keine Auskunft über Kosten der Finanzierung
Der Rechnungshof sieht im Rohbericht auch deshalb die nun schon auf drei Jahre ausgedehnte Verzögerung kritisch: Die kalkulierten Einsparungen werden mit der Verspätung verhindert. Der mögliche Schaden: bis zu 90 Millionen Euro.
Ebenfalls im neuen RH-Bericht dokumentiert: 8160 Baufehler und eine Verteuerung des Projekts auf bis zu 1,4 Milliarden Euro. Diese Zahl wird weiter steigen: Die Stadtregierung verweigert nach wie vor jede Auskunft über die wahren Kosten der Finanzierung ...
Richard Schmitt, Kronen Zeitung
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