Die Brennergrenze - löchrig wie ein Schweizer Käse? Trotz verstärkter Kontrollen schaffen weiterhin viele Illegale die lebensgefährliche Flucht auf Güterwaggons durch Tirol bis nach Bayern. Allein in Rosenheim gab es zuletzt an die 40 Aufgriffe!
Seit Anfang November finden - wie berichtet - am Bahnhof Brenner so genannte trilaterale Kontrollen statt. Im Schnitt dreimal pro Woche suchen 12 italienische Polizisten sowie je vier Beamte aus Österreich und Deutschland zusammen Güterzüge nach Illegalen ab. So sollen Migranten bereits auf Südtiroler Gebiet am Weiterkommen gehindert werden. Unabhängig davon gibt es auch weiterhin Schwerpunktaktionen bei der neuen Kontrollstelle Brennersee.
Offenbar reichen diese Maßnahmen aber noch immer nicht aus! Das beweisen die Aufgriffszahlen in Bayern. "Im November wurden allein in Rosenheim schon 40 Illegale auf Güterwaggons entdeckt", erklärt eine Sprecherin der deutschen Bundespolizei der "Krone". Erst in der Vorwoche hatten sich etwa 20 Afrikaner auf einem Zug, der von Verona über den Brenner nach Köln unterwegs war, versteckt - in einem darauf transportierten Lkw-Auflieger.
1000 Aufgriffe in Bayern seit Oktober 2016
Aber auch in Rosenheim kann nicht jeder Zug kontrolliert werden. Daher schaffen es viele Flüchtlinge weiter, etwa bis nach München. Dort wurden zum Beispiel am Sonntag 26 Illegale von einem Zug heruntergeholt.
Alles in allem wurden in ganz Bayern seit Oktober 2016 rund 1000 Migranten auf Güterzügen erwischt. Und weil die Kontrollen nur stichprobenartig stattfinden, dürfte die Dunkelziffer weitaus höher sein.
Tirol: 6700 Gesamtaufgriffe
In Tirol wurden heuer bis dato laut Fremdenpolizei rund 300 Flüchtlinge auf Güterwaggons aufgegriffen. Im November waren es bisher sieben.
Insgesamt landeten in diesem Jahr schon fast 6700 Illegale in den Fängen der heimischen Polizei. Bei fast 300 Aufgriffen war das Österreichische Bundesheer im Zuge des im August gestarteten Assistenzeinsatzes involviert. Bis einschließlich Dienstag stellten in Tirol 1110 Flüchtlinge einen Antrag auf Asyl.
Hubert Rauth, Kronen Zeitung
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