Mehr als 1000 Flüchtlinge versuchten heuer mit gefälschten Papieren von Griechenland kommend auf dem Luftweg in Deutschland einzureisen. Die Kontrollen auf Flughäfen wurden verstärkt. Wie auch bei uns - wobei die Situation "nicht ganz so dramatisch ist", wie es heißt.
Dass seit Ausbruch der Flüchtlingskrise in Griechenland regelmäßig große Fälscher-Werkstätten auffliegen, ist kein Zufall. Massen an hier gestrandeten Illegalen versuchen nach Westeuropa zu gelangen. Stimmt das Geld, werden viele von den Menschenhändlern einfach mit gefälschten Dokumenten ins Flugzeug gesetzt. Allein bei den stichprobenartigen Kontrollen seien auf den deutschen Flughäfen heuer bereits mehr als 1000 Flüchtlinge aufgeflogen.
"Bei uns ist es nicht gar so schlimm"
In Österreich kennt man dieses Phänomen - wenngleich in anderer Dimension. "Bei uns ist es nicht gar so schlimm. Bis dato wurden am Flughafen Wien-Schwechat heuer rund 700 Personen aus diversen Gründen zurückgewiesen. Weitere 145 hatten sich mit gefälschten Dokumenten ausgewiesen", so Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt.
Dennoch: Allein in den vergangenen Wochen flogen am größten Flughafen Österreichs 23 aus Griechenland kommende Flüchtlinge (Syrer, Afghanen, Iraker, Pakistaner) mit illegalen Papieren auf. "Wir haben die Flüge aus Griechenland natürlich genau im Auge, führen auch gezielt Kontrollen durch." Allein in diesem Jahr sollen es rund 700 Schwerpunktaktionen gewesen sein.
Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) stellt klar, dass man sich mit diesem Problem noch länger befassen werden müsse: "Ohne funktionierende Kontrollen auf unseren Flughäfen wären der Schlepperei hier Tür und Tor geöffnet. Diese menschenverachtende Form der Kriminalität wird uns allerdings noch lange beschäftigen."
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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