Am türkis-blauen Himmel zeigen sich nun erste dunkle Gewitterwolken: ÖVP-Verhandler sehen eine "gewisse Blockade" durch die FPÖ, sie warnen vor dem "Verlust der großen Zustimmung in der Bevölkerung". Ein weiterer Themenbereich sei trotzdem beschlussreif: Das Heer wird reformiert, das Budget steigt von zwei auf drei Milliarden Euro - und die Causa Eurofighter wird gelöst.
"Wir verlieren das Momentum des Siegers, wenn wir jetzt zu lange ein Ergebnis der Koalitionsverhandlungen rauszögern", berichtet ein führender ÖVP-Verhandler von der aktuellen Situation mit der FPÖ. Der vermutete Zweck dieser Verzögerung: Je später ÖVP-Chef Sebastian Kurz ein gutes Koalitionsprogramm präsentieren kann, umso besser für Niederösterreichs FPÖ - immerhin finden dort schon am 28. Jänner 2018 Landtagswahlen statt. Und jeder Punkt für Sebastian Kurz würde natürlich auch der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) helfen.
Lange werde die FPÖ aber ohnehin nicht mehr die Schlusspräsentation der Ergebnisse verzögern können, meint der Verhandlungs-Insider: "Wir sind uns ja bei allen großen Punkten einig."
Bundesheer: Budgeterhöhung in Jahresschritten
Auch eines der ganz großen Projekte der neuen Koalition sei beschlussreif: die Reform des Heeres mit folgenden Neuerungen:
Fast einig: Neue Regeln für Volksabstimmungen
Da in der ÖVP mit einer Zunahme der Volksabstimmungen viele Zwischenwahlkämpfe befürchtet werden, wollen die Verhandler dafür neue Regeln festlegen. So gut wie sicher sei die Einführung einer Hürde für den Start einer Volksabstimmung (Unterstützungserklärungen) sowie exakte Grenzen für das nötige Ausmaß der Beteiligung der Wahlberechtigten. "Es kann nicht sein, dass eine kleine Minderheit per Volksabstimmung über die schweigende Mehrheit bestimmt", sagt ein ÖVP-Verhandler.
Aus der FPÖ kommt dazu noch Widerstand: Bei diesem Thema sei "keinesfalls alles klar". So würde etwa die ÖVP noch immer eine Volksabstimmung über die Anerkennung der CETA-Schiedsgerichte ablehnen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.