In den Medien ist vom "ersten handfesten Konflikt" in der sich abzeichnenden türkis-blauen Koalition die Rede. Die mögliche Aufhebung des eigentlich ab Mai 2018 geltenden generellen Rauchverbots in der Gastronomie, eine Forderung der FPÖ, ließ Wirte hoffen. Doch die ÖVP beendete die Debatte mit einem klaren Nein. Das bringt die Wirte nun auf die Barrikaden. Am Donnerstagabend wollen sie im Rahmen einer Informationsveranstaltung gegen die Beibehaltung des Rauchverbots protestieren. Erwartet wird auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der damit offenbar den Druck auf den Verhandlungspartner erhöhen möchte.
Die Veranstaltung findet unter dem Motto "Gastronomie, wir kämpfen für unsere Rechte!" um 18 Uhr in der Weinbar Vino in der Lichtenfelsgasse in Wien statt. Szenegastronom Heinz Pollischansky hat dafür rund 40 Wirte zusammengetrommelt, die gemeinsam mit "allen freien Geistern und Freidenkern" ein Zeichen "gegen überbordende Bürokratie und Bevormundung der Bürger" setzen wollen.
"Wir freuen uns über eine lebhafte Diskussion zum Thema 'Die extremen Auswirkungen des geplanten Nichtrauchergesetzes auf die Gastronomie' und die Planung weiterer Protestaktionen", heißt es in der Einladung Pollischanskys. Den Wirten geht es nicht um eine generelle Aufhebung des Rauchverbots, sondern um die Freiheit, selbst entscheiden zu können, ob man ein Raucher- oder Nichtraucherlokal ist. Die FPÖ sieht das generelle Qualmverbot als "schikanös" sowie "illiberal" und befürchtet Einnahmeausfälle für die Gastronomie.
Österreich steckt im blauen Dunst
Ein Blick auf die Europakarte zeigt folgendes Bild: Ganz strenge Rauchverbote in der Gastronomie gibt es etwa in Frankreich, Spanien oder Tschechien, Länder wie Italien, Polen oder Schweden lassen Raucherräume zu. In Deutschland, den Niederlanden oder der Slowakei gibt es Ausnahmeregelungen. Im internationalen Vergleich gilt Österreich als Land des blauen Dunstes. Laut OECD blieb die Zahl der Tabakkonsumenten bei uns konstant, während sie andernorts zum Teil massiv zurückging.
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