Alle Jahre wieder sorgt der Nebengebührenkatalog für Bedienstete der Stadt Wien für Wirbel. Statt allgemein höhere Löhne zu zahlen, werden "brave" Staatsdiener mittels eines absurden Boni-Systems belohnt und somit in Abhängigkeit gehalten. Am Mittwoch hat der Rathausausschuss den Katalog abgeändert: Jetzt gibt es auch "Plastikgeld-Prämien".
Begründung: Weil immer mehr Wiener an den Magistratskassen mit Bankomatkarten bezahlen, sinkt die Gefahrenzulage der Kassiere (das hing bisher vom Bargeldumsatz ab). Das darf natürlich nicht sein. Rot-Grün änderte nun die Bestimmung. Und zwar mit dem Hinweis, dass das Verlustrisiko für die Betroffenen durch das Plastikgeld sogar zunehme. "Zum Beispiel durch fehlerhafte Eingabe in die Bankomatgeräte", heißt es wörtlich im Akt. Ab jetzt berechnet sich die Prämie vom Gesamtumsatz.
Abseits dieser Skurrilität hier ein kleiner Auszug anderer fragwürdiger Vergütungen:
ÖVP: "Das Zulagen-Unwesen gehört abgeschafft"
ÖVP-Gemeinderat Wolfgang Ulm: "Für die Bediensteten ist dieses absurde System ein großes Ärgernis. Die Zulagen reduzieren nämlich jenen Gehaltsbestandteil, auf den sie einen Rechtsanspruch haben. Das Zulagen-Unwesen gehört abgeschafft. Das hält die Mitarbeiter in Abhängigkeit von der Rathaus-Bürokratie."
Alexander Schönherr, Kronen Zeitung
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