Brandgefährlich
Sicherheit im Haushalt: Das Notfallprogramm
Feuerlöscher, Gefahrenmelder oder Erste-Hilfe-Kasten für Daheim: Dinge, die man hoffentlich nie braucht. Wenn aber doch, hilft und schützt nur eine sachgerechte Ausrüstung. Wie man sich in den eigenen vier Wänden am besten gegen Feuer, Rauch und andere Gefahren wappnet.
Wer einmal bei sich zuhause unfreiwillig Feuerwehr spielen muss, braucht das richtige Gerät. Allerdings ist zu differenzieren, denn leider gibt es nicht den "Universalfeuerlöscher" für alle Brände. Im privaten Haushalt ist ein Nass-Feuerlöscher mit mindestens sechs Litern Inhalt die vernünftigste Wahl. Dabei kommt Wasser als Löschmittel zum Einsatz. Die meisten Zimmerbrände lassen sich damit - im Ansatz - bekämpfen. Ein Problem, das man vielleicht nicht immer mitbedenkt: Die Verwendung mancher Löschmittel hinterlässt in der Wohnung massive Spuren der Verunreinigung. Zum Teil ist die Einrichtung nach der Rettungsaktion überhaupt nicht mehr zu gebrauchen, etwa bei der Brandbekämpfung mit Pulver.
Wasser ist hier eine vergleichsweise saubere Lösung. Auch Feuerlöscher sind eine Möglichkeit, wenn es gilt, technische Geräte zu schützen: Computer, Stereoanlage oder die teure Fotoausrüstung. Die sensiblen Apparaturen sind höchstwahrscheinlich auch nach dem Löschkommando noch funktionstüchtig. Außerdem hinterlässt das gasförmige Löschmittel Kohlendioxid keine schmutzigen Rückstände. Allerdings ist das Einsatzgebiet eines Feuerlöschers doch sehr eingeschränkt, er ist deshalb nur als ergänzende Sicherheitsmaßnahme zu sehen.
Feuerlöscher-ABC
Jeder Feuerlöscher ist gut sichtbar mit mindestens einem Buchstaben gekennzeichnet: A, B, C, D oder F. Diese Buchstaben stehen für die verschiedenen Brandklassen - weil Brand eben nicht gleich Brand ist.
Wenn feste Stoffe wie Holz, Papier oder z.B. Textilien Feuer fangen, ist Wasser das richtige Löschmittel (Brandklasse A). Ganz anders bei flüssigen Stoffen (Brandklasse B): Bei Bränden von Flüssigkeiten ist Wasser bzw. ein Nasslöscher ungeeignet!
Im privaten Haushalt kommen brennende Flüssigkeiten meistens in der Küche vor, und zwar wenn Speiseöle oder Speisefette in Brand geraten. Stehen Topf oder Pfanne in Flammen, heißt es schnell handeln. Am besten: Deckel drauf! Klingt banal, ist aber sehr wirkungsvoll. Der Deckel muss natürlich groß genug sein, um den Topf bzw. die Pfanne komplett abzudecken. Sobald dem Brandherd der Sauerstoff entzogen wird, erlischt das Feuer. Herd abschalten und den Deckel längere Zeit obendrauf lassen.
Es gibt auch spezielle Fettbrandlöscher, die jedoch fast ausschließlich in der Gastronomie zum Einsatz kommen (Klasse F: Brände von Speisefetten und Speiseölen). In der Großküche sind die Töpfe manchmal so riesig, dass es mit der simplen Deckel-Drauf-Methode nicht getan ist. Auch bei Fettbränden gilt: niemals Wasser zum Löschen verwenden!
Im Heizkeller
Die Brandklasse C umfasst brennende Gase wie Methan, Propan oder Erdgas. Klassischer Gefahrenherd im Haushalt ist z.B. der Heizungskeller. Hier bietet sich ABC-Pulver an, wie es auch in vielen Kfz-Feuerlöschern zu finden ist. ABC-Pulver ist zugelassen für die Brandklassen A, B, und C und ein sehr universelles Löschmittel mit hoher Löschwirkung. Doch Vorsicht: Im Regelfall sollte man einen Gasbrand nur dann löschen, wenn die Gaszufuhr unterbunden werden kann! Ansonsten strömt das Gas weiterhin (unsichtbar) aus und es besteht die Gefahr, dass sich ein explosives Gemisch aus Gas und Luft bildet. Der Buchstabe D schließlich beschreibt brennende Metalle. Für den privaten Wohnbereich ist diese Brandklasse vernachlässigbar.
Andere Löschmethoden
Um einen beginnenden Brand im Keim zu ersticken, kann auch eine Löschdecke ein geeignetes Mittel sein. Man braucht aber doch etwas Übung, um mit so einer Decke richtig umzugehen. Es gilt, dem Feuer die Luftzufuhr komplett abzuschneiden. Wer die richtige Technik niemals zuvor geübt hat, wird im Notfall mit der Löschdecke vermutlich wenig ausrichten können.
Kleine handliche Löschdosen, wie man sie immer wieder im Handel findet, eignen sich nur für die harmlosesten Notfälle, da die Füllmengen dieser Sprühdosen doch sehr gering sind. Gefahrenmelder Mittlerweile gibt es am Markt unterschiedlichste Warnmelder, die automatisch Alarm schlagen, sobald Gefahr im Verzug ist: Rauchwarnmelder, Hitzemelder, Gasmelder, CO-Melder oder Wassermelder. Welche dieser Geräte aber sollte man unbedingt im Haus haben?
Wenn es irgendwo zu brennen beginnt, ist Rauch das erste Anzeichen. Deshalb sind Rauchwarnmelder für den Hausgebrauch die empfehlenswerteste Variante. Sie reagieren schneller als Hitzemelder. Der Rauchwarnmelder funktioniert ähnlich wie ein Wecker. Wenn es zu Rauchentwicklung kommt, klingelt oder piepst es. Das ist vor allem in der Nacht, wenn alle schlafen, von möglicherweise lebensrettender Bedeutung. Darum machen Rauchwarnmelder im Schlafzimmer besonders viel Sinn. In Österreich gilt heute die sogenannte Rauchwarnmelderpflicht, die für Neubauten eine Installation von Rauchwarnmeldern in Wohnräumen und Gängen vorschreibt.
Gefährliche Gase
Bei einem Gasmelder ist vor dem Kauf unbedingt darauf zu achten, bei welchen Gasen das Gerät anspricht. So gibt es z.B. Gasmelder für Butan, Methan und Propan - diese kommen in Wohnungen mit Gasofen oder Gastherme in Frage. Häufig sind auch Kohlenmonoxid-Melder (CO-Melder). Kohlenmonoxid (CO) ist nicht zu verwechseln mit Kohlendioxid, das - wie oben erwähnt - auch zu Löschzwecken verwendet wird.
Kohlenmonoxid ist ein unsichtbares und geruchloses Gas - und deshalb so gefährlich, weil es vom Menschen nicht wahrgenommen wird. Leider kommt es aufgrund nicht gewarteter oder schadhafter Thermen immer wieder zu Unfällen wegen zu hoher Kohlenmonoxid-Konzentration in der Luft. Kohlenmonoxid-Vergiftungen können bei Menschen und Haustieren zum Tod führen. Ein CO-Melder schlägt rechtzeitig Alarm. Das Gerät wird am besten entsprechend der Vorgaben der Installationsanleitung nahe bei der Gastherme angebracht.
Trotz Melder darf man sich aber niemals zu sicher sein. Jedes Gerät dient nur als zusätzlicher Schutz und ersetzt nicht die regelmäßige Überprüfung und Wartung der Therme. Auch sollten die Batterien der Geräte regelmäßig getauscht werden.
Der Erste-Hilfe-Kasten für daheim
Die Hausapotheke wird am besten an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahrt, der für Kinder unerreichbar ist. Bad oder Küche sind nicht geeignet, weil Feuchtigkeit und Wärme die Wirkung der Medikamente beeinträchtigen können. Medikamente haben ein Ablaufdatum, deshalb muss der Inhalt der Hausapotheke von Zeit zu Zeit kontrolliert werden. (Notieren Sie auch das Aufbruchdatum auf der Verpackung, sobald Sie ein Arzneimittel öffnen.)
Wer noch keine Hausapotheke besitzt, besorgt sich am besten ein Standard-Set und ergänzt dieses nach und nach mit Zubehör sowie Medikamenten - je nach Bedarf der einzelnen Familienmitglieder bzw. Mitbewohner. Auch eine beigelegte Liste mit wichtigen Notrufnummern kann im Fall der Fälle eine große Hilfe sein.Die Österreichische Apothekerkammer gibt folgende Empfehlungen für die allgemeine Ausstattung einer Hausapotheke:
Arzneimittel
- Schmerzstillende Tabletten
- Fiebersenkende Mittel
- Mittel gegen Halsschmerzen
- Hustenmittel
- Augentropfen
- Mittel gegen Durchfall
- Mittel gegen Verdauungsstörungen
- Mittel gegen Übelkeit/Erbrechen
- Abführmittel
- Krampflösende Mittel
- Entzündungshemmende Mittel
- Mittel gegen Allergien
- Insektenschutz
- Wunde- und Heilsalbe
- Brandsalbe
- Salbe gegen Prellungen
- Desinfektionsmittel zur Haut- und Wunddesinfektion
- Persönliche (ärztlich verordnete) Arzneimittel
Haushalt mit Kindern
- Fiebersenkende Mittel für Kinder
- Kindergerechter Insektenschutz
- Lausschutzmittel
- Verbandmittel
- Pflaster
- Verbandmull
- Mullbinden
- Elastische Binden
- Wundauflagen (Alubeschichtung)
- Dreiecktuch
- Lederfingerlinge
Sonstige Utensilien
- Fieberthermometer
- Stumpfe Verbandschere
- Pinzette
- Wundbenzin
Günther Kralicek, wohnkrone.at
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