Offiziell bestätigt
Argentinische Marine erklärt U-Boot-Crew für tot
Argentiniens Verteidigungsminister hat erstmals offiziell vom Tod der Besatzung des vermissten U-Boots gesprochen. Bisher hatte die Marine diesen Begriff vermieden und nur gesagt, die Suche nach Überlebenden an Bord der seit rund drei Wochen verschollenen "ARA San Juan" sei eingestellt worden.
Verteidigungsminister Oscar Aguad bestätigte den Tod der 44 Besatzungsmitglieder am Montag (Ortszeit) als Antwort auf eine Interviewfrage, ob alle Menschen an Bord des U-Boots tot seien: "Genau, so ist es." Einem Bericht der Marine zufolge sei "menschliches Leben nicht vereinbar" mit den extremen Umweltbedingungen in der Unglücksregion und der seit dem Unglück vergangenen Zeit, sagte Aguad dem Sender Todo Noticias.
Kurzschluss, dann Explosion an Bord
Das U-Boot war am 15. November spurlos verschwunden. Es wird davon ausgegangen, dass es an Bord eine Explosion gab, womöglich wegen eines Kurzschlusses. Marinesprecher Enrique Balbi sagte am vergangenen Montag, zu dem Kurzschluss an Bord sei es gekommen, weil Wasser über den Schnorchel in die "ARA San Juan" gelangt sei. Zum Zeitpunkt des Vorfalls gab es hohen Wellengang von mehr als sechs Metern auf der Route des U-Boots im Südatlantik.
Verteidigungsminister Oscar Aguad erklärte zudem, es gebe einen Korruptionsverdacht bei Modernisierungsarbeiten, die an dem U-Boot von 2007 bis 2014 durchgeführt worden waren. Es habe Berichte gegeben, dass etwa minderwertige Materialien verwendet worden seien. Angehörige der Besatzung werfen der Marine schwere Versäumnisse vor.
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