Schock für Bub (4)

Kindergarten erklärt Nikolaus für tot

Österreich
06.12.2017 10:07

"Mami, weißt du, den Nikolaus gibt's gar nicht, der ist seit über 100 Jahren tot." In Tränen aufgelöst erzählte Markus (4) seiner Mutter, was er von Pädagogen in seinem Linzer Kindergarten auf der Gugl gehört hatte. "Eine Frechheit, wie Kindern die Illusion genommen wird, ohne uns Eltern zu informieren", ist Nadine E. (34) über das Vorgehen der Verantwortlichen stinksauer ...

Zuletzt diskutierte Österreich, ob der Nikolaus mit oder ohne Bart zu Kindern kommen soll. Nun sorgte ein Linzer Kindergarten auf der Gugl für einen Eklat. "Meinem Sohn wurde erklärt, dass es den Nikolaus nicht gibt, er schon vor über 100 Jahren gestorben sei", wandte sich Nadine E. verärgert an die "Krone".

Ihr Markus (4) glaubte nämlich noch - wie viele in diesem Alter - an den Mann mit dem Stab und war nach dieser "unfreiwilligen Aufklärung" in Tränen aufgelöst. "Er war richtig fertig, wollte danach nicht einmal mehr das Fenster bei seinem Adventkalender aufmachen. Das hat mir das Herz zerrissen", ist die 34-Jährige noch immer außer sich.

(Bild: wildbild, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Das Leuchten in den Augen ist jetzt weg
Bräuche und Traditionen in der Weihnachtszeit zählen zur Kultur in Österreich. "Es ist eine Frechheit, wie damit umgegangen wird", ist die Linzerin sauer, dass ihrem Markus vor Weihnachten das Leuchten in den Augen geraubt wurde: "Eltern sollten darüber informiert werden, wenn man im Kindergarten den Nikolaus für tot erklärt, dann kann man Vorarbeit leisten."

Nun herrscht auch Sorge ums geliebte Christkind 
Große Sorge hat Nadine E. vor dem, was als Nächstes kommt. "Wird den kleinen Kindern jetzt vor lauter Ehrlichkeit der Pädagogen im Kindergarten auch erzählt, dass es das Christkind nicht gibt?", ist die Mutter besorgt, dass die schönste Illusion abhandenkommt.

Sollte man Kinder schon im Kindergartenalter über den historischen Hintergrund der Nikolaus-Tradition aufklären? Angesprochen auf den Vorfall, erklärte der Direktor des Kinder- und Jugendservices beim Magistrat Linz, Josef Kobler, gegenüber der "Krone": "Wir haben uns nach der Tradition der katholischen Kirche gerichtet."

Ein Umdenken in der Kommunikation mit den Eltern wird angedacht.

Andi Schwantner, Kronen Zeitung/red

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