Wie berichtet, ist in Graz ein mutmaßlicher Islamist verhaftet worden, der in der Landeshauptstadt offenbar Anschläge auf Weihnachtsmärkte geplant hatte. Die Experten der Exekutive warnen seit Jahren vor der islamistischen Gefahr in Graz. Die Hälfte der Grazer Moscheen steht unter Radikalen-Verdacht, es gab bereits mehrere Razzien in Moscheen, ein Dutzend IS-Heimkehrer lebt wieder in Graz usw.
Unter Experten gilt Graz neben Wien als österreichische Islamisten-Hochburg. Laut Informationen der Exekutive soll es in elf (!) von etwa 20 Grazer Moscheen (die Zahl der Moscheen schwankt immer wieder leicht) radikale Tendenzen geben. Diese Moscheen stehen unter ständiger Beobachtung.
IS-Kämpfer leben unter den Grazern
Erwiesen ist mittlerweile, dass in Grazer Moscheen Kämpfer für die Terrormiliz Islamischer Staat rekrutiert wurden. Polizei-Insider schätzen, dass ein gutes Dutzend dieser IS-Kämpfer zurückgekehrt ist und wieder mitten in Graz lebt. Mehrere in Graz rekrutierte Dschihadisten sind im Kampf für den IS im Ausland gefallen.
Mehrere Großrazzien in Moscheen
Die Grazer Islamistenszene gilt als gefährlich. Im April 2014 gab es darum zwei Großrazzien. Der Verdacht: In der Furkan-Moschee in der Herrgottwiesgasse und in der Tawhid-Moschee auf dem Lendplatz sollen Syrien-Krieger rekrutiert worden sein. Die Tawhid-Moschee auf dem Lendplatz wurde ja geschlossen - deren Nachfolger befindet sich in der Herrgottwiesgasse. Dort soll der eben verhaftete mutmaßliche Islamist immer wieder zu Gast gewesen sein.
Im November des gleichen Jahres erfolgte mit der Aktion "Palmyra" ein weiterer Schlag gegen die Islamistenszene: In Linz, Wien und Graz wurden 40 Wohnungen und Gebetshäuser gestürmt. Allein fünf Dschihadisten mit engem Graz-Bezug sitzen im Gefängnis - zum Teil mit langen Haftstrafen.
Al-Kaida, IS und Salafisten zu Besuch
Zurück zu den Grazer Moscheen bzw. Gebetshäusern. Dass in einigen von ihnen Mitglieder von Al-Kaida, IS-Kämpfer und radikale Salafisten (der deutsche Pierre Vogel etwa, der mittlerweile mit einem Einreiseverbot nach Österreich belegt wurde) ein- und ausgegangen sind, wird von Polizei-Insidern bestätigt.
Frequentiert werden die des Radikalismus verdächtigten Moscheen meist streng nach Herkunftsländern getrennt von Tschetschenen, Bosniern, Afghanen, Türken oder auch Mazedoniern. Zudem war erst kürzlich bekannt geworden, dass ein Grazer Imam, der in Gefängnissen zur Deradikalisierung beitragen sollte, mit den Islamisten eine Gewaltrevolte gegen die Justizwache geplant haben soll.
Gerald Richter, Kronen Zeitung
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