Gasexplosion in NÖ

Augenzeugen berichten: “Wie ein Bombenangriff!”

Österreich
12.12.2017 14:50

Verheerendes Feuerinferno in Baumgarten an der March in Niederösterreich: Ausgerechnet den Gasknotenpunkt der OMV hat Dienstagmorgen nach einem technischen Defekt eine schwere Explosion erschüttert. Laut Augenzeugen "sah es aus wie nach einem Bombenangriff". Die erste Bilanz: ein Toter, ein Schwer- und 20 Leichtverletzte.

Dienstagmorgen, gegen 9 Uhr, erschütterte ein heftiger Knall die kleine Ortschaft Baumgarten hoch an der nördlichen Grenze des Weinviertels in Niederösterreich. Sekunden später schoss ein gewaltiger Feuerball in den Himmel. Katastrophenalarm! Sofort rasten Hunderte Einsatzkräfte an den Unglücksort.

(Bild: APA/EINSATZREPORT)
(Bild: APA/LANDESFEUERWEHRKOMMANDO NÖ/MATTHIAS FISCHER)
(Bild: APA/ÖAMTC)

"Der Himmel war plötzlich feuerrot"
Die Helfer sperrten das gesamte Gebiet kilometerweit und großräumig ab, ersuchten die Bewohner, in den Häusern zu bleiben bzw. die Region zu meiden. "Der Himmel war plötzlich feuerrot. Jetzt steht eine pechschwarze Rauchsäule über unserer Heimatgemeinde", sagt das Ehepaar Traude und Simon Schnirch, die Augenzeugen der Katastrophe im Weinviertel wurden. Eine "Krone"-Leserin aus Wien berichtete: "Ich war mit meinem Hund am Wilhelminenberg Gassi. Plötzlich habe ich am Horizont einen riesigen Feuerball gesehen. Das war beängstigend!"

"Krone"-Reporterin Martina Münzer (Bild: Kronen Zeitung/Tomschi Peter)
"Krone"-Reporterin Martina Münzer

Betreuer: "Sind schwer geschockt"
Auch in einer Betreuungseinrichtung der Lebenshilfe war die Erschütterung dramatisch spür- und hörbar. Dort klirrten Fensterscheiben und auch der Putz rieselte von den Wänden. "Meine Schützlinge und natürlich auch mein Team sind schwer geschockt", schildert Betreuer Josef Bogner. Die Hitze der Explosion war übrigens so groß, dass am Parkplatz die Autos schmolzen. Die OMV-Großanlage wurde abgeschaltet.

(Bild: APA/LANDESFEUERWEHRKOMMANDO)
(Bild: APA/EINSATZREPORT)

Retter durchkämmten auch das Trümmerfeld, um mögliche weitere Opfer bergen zu können. Laut offiziellen Angaben war ein technischer Defekt an einer unterirdischen Leitung der Umschaltanlage schuld an dem Inferno. Sie dürfte möglicherweise wegen Materialermüdung geborsten sein.

Auch Ermittler gehen von technischem Gebrechen aus
Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) geht ebenfalls von einem technischen Gebrechen aus. "Es gibt derzeit keinerlei Hinweise auf einen intentionalen Angriff oder eine anderweitige Tathandlung", hieß es am Dienstagnachmittag.

M. Münzer, M. Perry,
O. Papacek, Kronen Zeitung

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