Die Angelobung der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung hat für einen enormen Medienansturm rund um die Hofburg und das Regierungsviertel in der Innenstadt gesorgt. Dutzende nationale und internationale Medienvertreter begleiteten die frisch angelobte Regierung von der Präsidentschaftskanzlei quer über den Ballhausplatz ins Kanzleramt. Dabei traf ein Mikrofon den Kopf von Vizekanzler Heinz-Christian Strache, woraufhin dieser seine Brille verlor.
Da die Regierungsmannschaft nur sehr langsam vorankam, hatte Strache aber genügend Zeit, die Brille wieder vom Asphalt aufzuheben und sich aufzusetzen. FPÖ-Vizeparteichef und Infrastrukturminister Norbert Hofer freute sich, dass er sich ein paar Meter weiter hinten quasi getarnt hatte. Die Angelobung sei ein würdiger und schöner Festakt gewesen, zeigte er sich angetan.
Moser an Demonstranten: "Kritiker mit Arbeit überzeugen"
Auch die anderen neuen Regierungsmitglieder sprachen von einem schönen, stimmungsvollen Festakt, wie es etwa der neue Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) ausdrückte. Der neue Justizminister Josef Moser (ÖVP) gab sich von den Protesten rund um die Angelobung unbeeindruckt, man werde die Kritiker mit Arbeit überzeugen. Als erstes Projekt will er sich die Rechtsbereinigung vornehmen. Für die neue Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zentral, wie sie erklärte.
Der nunmehrige Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) betonte, "ich bin mir der Verantwortung bewusst". Kritik daran, dass Innenministerium und Verteidigungsministerium in der Hand einer Partei liegen, kann er nicht nachvollziehen, sei dies doch früher auch schon der Fall gewesen. Sein Parteikollege Mario Kunasek sprach von einer großen Verantwortung, die er als Verteidigungsminister übernehme. Die Frage der Eurofighter werde nicht heute, sondern in den nächsten Monaten zu klären sein.
Kerns Mitarbeiter als Zaungäste in Sperrzone
Unter den Beobachtern in der Sperrzone waren nicht nur Journalisten: Auch einige Gegner der Regierung hatten sich unter die Menschen geschummelt und hielten Zettel mit Protestbotschaften in Händen, blieben aber ansonsten unauffällig. Als Zaungäste hatten sich auch Mitarbeiter des scheidenden SPÖ-Bundeskanzlers Christian Kern eingefunden, die auf das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz geklettert waren und von dort das Geschehen beobachteten.
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