Aus einem Bozener Gemeindesaal wurde offenbar kürzlich ein Christbaum entfernt, um auf muslimische Feiernde Rücksicht zu nehmen. Der "Fall" sorgte rasch für Aufsehen im Web.
Ein Sportverein hatte den grundsätzlich für die Allgemeinheit zugänglichen Saal nach einem Bericht der italienischen Regionalzeitung "Alto Adige" für eine Feier am vergangenen Donnerstagabend, bei der der "Athlet des Jahres" prämiert wurde, gemietet.
Für die Festlichkeiten hatte man Weihnachtsschmuck aufgestellt, unter anderem einen Christbaum aus Pappe. Der Verein räumte die Deko beim Verlassen des Saals aber nicht mehr weg - "ohne böse Absicht, es ist ja schließlich Weihnachtszeit".
"Könnte Gefühle der Gäste verletzen"
Am kommenden Tag wurde der Sportverein-Präsident Alberto Ferrini allerdings in der Früh von einem Vertreter der Gemeinde Bozen angerufen und gebeten, den Weihnachtsbaum "so schnell wie möglich" zu entfernen, weil für Freitagmittag ein muslimischer Verein den Saal gemietet habe und der Baum "die Gefühle der Gäste verletzen könnte".
"Eine Barbarisierung"
Alessandro Urzí, Landtagsabgeordneter der italienischen Rechtspartei "Alto Adige nel cuore", sieht an diesem Beispiel eine "Barbarisierung des allgemeinen kulturellen Klimas".
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