Grenznahe Anlage
Tschechien: Laufzeit für AKW Dukovany verlängert
Die Behörden in Tschechien haben die Betriebserlaubnis für das mehr als 30 Jahre alte Kernkraftwerk Dukovany in Südmähren verlängert. Nach den Blöcken eins und zwei erhielten nun auch die Blöcke drei und vier eine neue, zeitlich unbefristete Genehmigung. Das teilte das staatliche Amt für atomare Sicherheit am Dienstag in Prag mit.
Es handelt sich um Druckwasserreaktoren der russischen Bauart WWER-440. Die in den Jahren 1979 bis 1987 errichtete Anlage liegt 100 Kilometer nördlich von Wien und 200 Kilometer östlich von Passau.
Vor zwei Jahren hatte es einen Kontrollskandal gegeben: In der Dokumentation von Schweißnähten hatte die Aufsichtsbehörde gefälschte und qualitativ unzureichende Röntgenbilder entdeckt. Diese mussten zeitaufwändig neu erstellt werden. Der zu zwei Dritteln staatliche Stromkonzern CEZ rechnet mit einem weiteren Betrieb Dukovanys mindestens über die nächsten 20 Jahre.
Deckt ein Fünftel des tschechischen Stromverbrauchs
Mit einer installierten Leistung von 2040 Megawatt kann das AKW Dukovany ein Fünftel des tschechischen Stromverbrauchs decken. Tschechiens neue Regierung unter dem liberal-populistischen Ministerpräsidenten Andrej Babis hält an den Plänen der Vorgängerregierung fest, neue Reaktorblöcke zu bauen und den Anteil der Kernenergie am Strommix auszubauen. Das geht aus dem aktuellen Entwurf des Regierungsprogramms hervor.
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