Warnung missachtet:

Hüttenwirt rettete verirrte Gäste

Oberösterreich
31.12.2017 17:00

Zum zehnfachen Retter wurde der Wirt der Simonyhütte am Dachstein: Zwei Gruppen von Tourengehern, beziehungsweise Schneeschuhwanderern hatten die Wetterwarnung missachtet und waren in einen heftigen Schneesturm geraten, als sie am Weg zur Hütte waren, um dort Silvester zu feiern. Die Sportler verloren die Orientierung, der Wirt suchte und fand sie in der Dunkelheit!

Gegen 13 Uhr brach eine 26-Jährige aus Oftering mit fünf weiteren Personen von der Gjaidalm mit Tourenschiern über die bereits fast fertige Radrakspur in Richtung Simonyhütte auf. Dieser Weg liegt im freien Schiraum, ist allerdings meist präpariert und hoch frequentiert.
Gegen 12 Uhr startete eine 42-Jährige aus Ettlingen (Deutschland) mit drei weiteren Personen mit Schneeschuhen vom Krippenstein und stieg vorerst über die Schipiste in Richtung Gjaidalm ab. Die Talfahrt mit der dritten Teilstrecke der Krippensteinseilbahn hätte dieses Unterfangen etwas erleichtert, davon wussten die Wanderer aber nicht.

Gruppen trafen zusammen, verirrten sich gemeinsam
Im Bereich der "Speikleitn" verließ die 26-Jährige gegen 15:30 Uhr mit ihrer Gruppe die Spur und wollte über den Sommerweg das letzte Stück zur Simonyhütte aufsteigen. Inzwischen blies der Gruppe starker Wind entgegen und auch die Seilsicherung war unter dem Schnee, das ließ die Kräfte rasch schwinden. Deshalb entschlossen sich die Schifahrer schon recht weit oben wieder umzukehren.
Mittlerweile traf auch die Schneeschuhgruppe im Bereich des Sommerwegs ein und schloss sich der Schifahrergruppe an.

Böen mit 100 km/h
Die Dunkelheit brach inzwischen herein, der Wind frischte mit Böen um 80 km/h auf und die Sportler verloren teils die Klebefelle ihrer. Und inzwischen hatten sie die Orientierung völlig verloren! Zum Glück gab´s aber Kontakt zum Hüttenwirt und der stieg mit einem Mitarbeiter mit einem weiteren Helfer in Richtung Wildkarkogel ab, wo sie die zehn Gäste vermuteten.
Trotz Dunkelheit und Sturmböen um mittlerweile 100 Stundenkilometern und Schneetreiben konnte der Hüttenwirt seine Gäste finden. Er brachte sie sicher zur Simonyhütte, wo alle gegen 19 Uhr leicht unterkühlt und leicht geschockt eintrafen.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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