Acht Monate akribische Ermittlungsarbeit, 45 Festnahmen: Die Polizei verpasste der Tiroler Drogenszene durch die jüngste Sprengung eines riesigen Dealer-Netzwerks einen gehörigen Dämpfer. Erfreulich: Unter den gefassten Verdächtigen sind auch die Bandenchefs!
Der riesige Drogenring, bestehend aus drei gut untereinander vernetzten Gruppierungen, soll seit Frühjahr 2017 zumindest 50 Kilo Marihuana mit einem Straßenverkaufswert von 500.000 € in Tirol in Umlauf gebracht haben.
"Großer Teil weggebrochen"
Mit der Sprengung des Netzwerkes sei laut Chefermittlerin Katja Tersch in der Szene nun "ein großer Teil weggebrochen". Eine genaue Prognose, inwieweit das heimische Suchtgiftmilieu durch diesen Ermittlungserfolg geschwächt wurde, ließ sich die LKA-Beamtin aber nicht entlocken.
Afghanen hatten das Sagen
Noch größer scheint der Erfolg, wenn man ins Detail gehe. "Es konnten nicht nur die Unterhändler festgenommen werden, sondern auch die Köpfe der Gruppierungen und die Bezugsquellen in Wien", schildert Tersch. Außerdem konnte in Tirol erstmals eine Drogenbande gesprengt werden, bei der offenbar Afghanen das Sagen hatten. Von den bisher 45 Festgenommenen stammen 27 aus Afghanistan und 11 aus Österreich.
Suche nach Mittätern
Nach 15 weiteren möglichen Mittätern wird nach wie vor gefahndet. Einzelne Identitäten seien bereits bekannt. Laut Tersch könnte sich ein Teil dieser Personen ins Ausland abgesetzt haben, andere sind möglicherweise untergetaucht.
Hubert Rauth, Kronen Zeitung
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