Dauertest-Abschluss

Honda CR-V: “Die Leute sind mir in den A… gekrochen”

Motor
27.06.2013 22:08
"Die Leute sind mir in den A… gekrochen, weil sie geglaubt haben, dass es mein Auto ist." Nicht jeder der Kollegen, die unseren Dauertest-Honda bewegt haben, hat es so krass ausgedrückt, aber man kann sagen: Der CR-V 2.2 i-DTEC kam gut an. Und er war allen Anforderungen gewachsen, die im Verlauf eines Vierteljahres an ihn gestellt wurden.

Wann immer etwas zu transportieren war oder lange Strecken der Bewältigung harrten, kam der Honda dran. Strahlend weiß mit schwarz getönten Scheiben hinten herum. Das sieht nicht nur cool aus, sondern hält heftige Sonneneinstrahlung und neugierige Blicke fern, was ein Kollege, der teures Equipment für ein Fotoshooting geladen hatte, erleichtert feststellte.

Allseits großen Anklang fand auch die Superschnell-Rücksitz-Klapp-Funktion. Per Hebelzug im Kofferraum legt sich alles wie von Zauberhand flach, inklusive der Kopfstützen. Passten zuvor schon beachtliche 589 Liter in den Kofferraum, sind es dann deren 1.669. Das macht so viel Eindruck, dass ein Kollege aus der Produktentwicklung zur Sicherheit kurz die Außenabmessungen gecheckt hat, bevor er in die Autowaschanlage fuhr. 

"Wir haben sehr viel Platz für Hund und Katz und Spatz!"
Nein, es handelt sich nicht um den berühmten knallroten Autobus, wir sind noch immer beim weißen Honda. Aber der hat richtig viel Platz auch für große Menschen, was das einhellige Urteil aller Tester ist. Auf der Rückbank kann ich mit meinen 1,88 Metern auch "hinter mir selbst" prächtig sitzen (allerdings passe ich nicht aufrecht unter den aufgeklappten Kofferraumdeckel). Ob Familienausflug mit Kindern oder Eltern, Fan-Fahrt zum Match in die Steiermark, Urlaubsreise nach Italien – jeder hat sich wohlgefühlt.

Überhaupt wurde oft der Reisekomfort gelobt: der leise arbeitende 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel, das komfortable Fahrwerk, die bequemen Sitze, die Abwesenheit von störenden Windgeräuschen, die Vielzahl an Ablagen im Innenraum. In die Türfächer vorne (leicht gequetscht) wie hinten passen 1,5-Liter-PET-Flaschen, die Mittelarmlehne vorne ist verstellbar. Auch sehr praktisch: Der Tankdeckel ist in die Tankklappe integriert, muss also nicht aufgeschraubt werden.

Nichts für Bedienungslaien
Kritik wurde nur an der etwas komplizierten, wenig durchdachten Bedienung des Bordinfotainments geübt. Da ist es eigentlich sogar ganz gut (auch wenn selbst das bemängelt wurde), dass man sein Handy nur im Stand via Bluetooth connecten kann. Aber manche kommen durchaus damit klar. Das Abschlussurteil von Grafiker Alex lautete etwa "ein sehr solides, bequemes, intuitives und praktisches Auto."

Ruhig und (oft zu) flott unterwegs
Der eine oder andere hat den Menüpunkt mit der Geschwindigkeitswarnung entdeckt und als praktisch notiert. Denn manche waren gerne mal schneller als gedacht (und damit als erlaubt) unterwegs, weil sie sich vom leisen Innengeräusch täuschen ließen. "Man merkt man gar nicht, wie schnell man schon wieder ist, wenn das Auto so still und gemütlich vor sich hin düst", schreibt Nina, die auch den Tempomat samt seiner Bedienung per Lenkradtasten schätzen gelernt hat.

Manuel war von der Fahrerei begeistert: "Zum Fahrspaß an sich kann ich nur sagen, TOP! Trotz seiner stolzen 1,7 Tonnen fährt sich der Honda CR-V mit seinen 150PS sehr spritzig und beschleunigt selbst in hohen Gängen, meiner Meinung nach, überdurchschnittlich gut." Und das, obwohl das maximale Drehmoment von 350 Nm erst bei 2.000/min. anliegt. Und auch der Verbrauch gefiel ihm: "Ich bin großteils Autobahn gefahren und nur recht wenig in der Stadt und muss anmerken, dass, wenn man wirklich spritsparend fährt, man gut auf 6 l/100 km Verbrauch kommt, was ich für einen SUV als recht wenig empfinde." Beim Spritsparen helfen auch der ECO-Modus und die grünen Klammern um den Tacho, die aufleuchten, wenn man brav unterwegs ist.

Insgesamt kamen wir über knapp 15.000 Kilometer übrigens auf durchschnittlich 6,7 Liter pro 100 Kilometer.

Unterwegs auf hohem Niveau
Einige waren in Sachen Fahrwerk richtiggehend überrascht: "Liegt gut in der Kurve und fährt sich gut (hat mich überrascht, da es ja auch ein SUV ist)", strahlt Wolfgang. Antonio findet die Lenkung zu leichtgängig und zu wenig gefühlvoll, CvD Michael dagegen sehr sensibel. Auf jeden Fall lässt sich der CR-V trotz allem Komfort auch bei hohem Tempo zielgenauer durch Kurven dirigieren, als es bei einigen anderen Exemplaren dieser Fahrzeuggattung der Fall ist. Das Wanken hält sich in Grenzen. Und beim Rangieren macht die Lenkung im Verein mit der Rückfahrkamera (und dem leider sehr kleinen Display) den 4,57 m langen Japaner zum Parktraum.

Den neuen, elektronisch gesteuerten Allradantrieb hat keiner der testenden Kollegen erwähnt – er wird schlichtweg nicht aufgefallen sein, was wiederum ein gutes Zeichen ist. Und ein Zeichen dafür, dass niemand mit 16,5 Zentimeter Bodenfreiheit ins Gelände gefahren ist. Die Start-Stopp-Automatik wurde gerne deaktiviert (beim nächsten Motorstart arbeitet sie aber wieder). Defekte traten keine auf – bis auf einen verdrehten Schaltknauf.

Unterm Strich
Die Klipp-klapp-Rückbank ist schon im Alibi-Einstiegsmodell "S" Serie, der Testwagen um knapp 38.000 Euro hatte auch so Annehmlichkeiten wie Alcantara-/Ledersitze, zweistufige Sitzheizung, Xenonscheinwerfer, Zweizonenklimaautomatik und aktives Kurvenlicht. Was bleibt nach einem Vierteljahr? Der Honda CR-V hat sich als angenehmer, gutmütiger Begleiter in allen Lebenslagen bewährt, der besonders mit seinem Raumkonzept glänzt und als komfortabler Express-Familientransporter auch in der Einfahrt eine gute Figur macht. 

Warum?

  • Sensationelles Rückbank-Klappsystem
  • Komfortables, leises Fahren

Warum nicht?

  • Teils gewöhnungsbedürftige Bedienung

Oder vielleicht …

… Mazda CX-5, Subaru XV, Nissan Qashqai+2

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(Bild: KMM)
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