Kratzer und Hitze

Poliermaschinen im Test: Was raucht denn da?

Motor
18.10.2014 11:11
Wenn ein matter Schleier und allzu viele feine Waschanlagenkratzer den Autolack überziehen, wird‘s Zeit für eine ordentliche Politur. Möglichst mit einer effizienten Poliermaschine. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hat zehn Poliermaschinen getestet, von der billigen Exzentermaschine für 30 Euro bis zum 390 Euro teuren Rotationspolierer mit Profianspruch.
(Bild: kmm)

Testsieger wurde die PE 14-2 von Flex. Mit Bestwerten in den Disziplinen Anwendung und Wirkung erhielt das Gerät als Einziges die Note "sehr empfehlenswert". Auf Platz zwei mit dem Prädikat "empfehlenswert" landeten punktgleich die Kunzer 7 PM 03 und Makitas 9227CB, knapp dahinter die Superpolish P7 von Krauss.

Die Kunzer erhielt unter den empfehlenswerten Rotationspolierern das Prädikat "Preis-Leistungssieger". Es lieferte in puncto Polierwirkung und Kratzerentfernung ebenso gute Ergebnisse wie die Flex. Sie kostet mit 118 Euro weniger als ein Drittel und empfiehlt sich damit besonders für Amateure oder den semi-professionellen Einsatz, bei dem Abstriche in Sachen Handhabung, Einstellmöglichkeiten und Laufeigenschaften nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Zwei Maschinen komplett durchgefallen
Auf den Plätzen fünf bis acht vergaben die Prüf-Profis viermal die Note "bedingt empfehlenswert" für die Einhell BT-PO 1100/1, die Skil 9955, die Westfalia Profi-Poliermaschine 230V und die Dema PM 180/230E. Mitschuld an dieser Abqualifizierung trugen teils deutliche Schwächen in der Wirkungsprüfung wie bei Skil oder Probleme bei den anderen drei Probanden, die schon nach kurzer Betriebszeit unter Last inakzeptabel heiß wurden. Als "nicht empfehlenswert" stuften die GTÜ-Tester die beiden billigen Exzentermaschinen Unitec 72134 und Cartrend MS 338-A ein, die hinsichtlich Polierleistung und Kratzerentfernung unbefriedigend abschnitten.

Die Leistung der Geräte im Einzelnen
Testobjekt war ein dringend polierbedürftiger BMW 520, Baujahr 1997, in dunkelblauem Unilack. Als Poliermittel wurde bei allen Testkandidaten Sonax Xtreme Maschinenpolitur Hybrid NPT verwendet, die von Profis wie Amateuren gleichermaßen als besonders effiziente Autopolitur geschätzt wird. Der Test umfasste 15 Einzelwertungen in den vier großen Kapiteln Ausstattung, Anwendung, Wirkung und Preis.

Es kommt auf die Länge an …
Im Kapitel Anwendung bewerteten die GTÜ-Prüfer Positionen wie etwa die Handhabung der Maschinen. So sollten Elektro-Poliergeräte für vernünftiges Arbeiten an der Karosserie über reichlich Kabel verfügen. Flex, Krauss, Makita, Skil und Westfalia liefern da vier Meter und mehr. Alle anderen begnügen sich mit der – zu kurzen – Hälfte. Beim Durchmesser der Polierteller verhält es sich genau umgekehrt. Schiere Größe erschwert die Arbeit an kompliziert geformten Fahrzeugteilen. Idealmaß haben mit 145 bis 122 Millimeter Flex, Krauss und Skil. Alle anderen Rotationspolierer sind diesbezüglich eher unhandlich, ganz zu schweigen von den beiden Exzentern mit ihren 240 Millimeter großen Rüttelscheiben.

… und auf die Größe
Vorzugsweise sollten die Polierteller flexibel sein – das trifft auf Einhell, Flex, Krauss, Makita und die beiden Exzenterpolierer zu. Außerdem sollten die Polierpads im Durchmesser deutlich größer als die -teller sein, damit beim Arbeiten dem Lack nicht versehentlich Kratzer zugefügt werden können. Diese Forderung erfüllen Flex, Krauss, Makita und Skil.

Das Polierergebnis schlüsselten die Lackexperten dreifach auf: Der subjektiven Beurteilung, wie gleichmäßig und klar die Poliergeräte den Lack des Testfahrzeugs auffrischen, stellten sie zwei objektive Kriterien, die Bestimmung von Glanzgrad und Glanzschleier, zur Seite. Dafür bedienten sich die GTÜ-Prüfer eines speziellen optischen Messgeräts. Wirklich gute Leistung lieferten nur Flex, Kunzer und Makita. Krauss und Einhell schneiden schon etwas schlechter ab. Danach beginnt die Grauzone mit schwacher Polierleistung und/oder unzureichender Kratzerentfernung, der sich nur noch die allerdings unverhältnismäßig laute und bei Last rauchende Dema entziehen kann.

Fazit
Wenn‘s auf den Preis nicht so sehr ankommt, würden die GTÜ-Prüfer dem ambitionierten Laien und dem Profi, der tagtäglich damit arbeiten möchte, wohl die Flex in die Hand drücken. Alle anderen sind mit der Kunzer gut bedient.

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(Bild: KMM)



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