"Zucker in den Tank zu kippen, ist sicher keine gute Idee", sagt der Experte. "Aber ganz so wie in dem bekannten Alltagsmythos ist die Sache dann doch nicht. Anders als behauptet löst sich Zucker in Benzin oder Diesel nicht auf. Die angeblich durch Zucker und Sprit gebildete klebrige Substanz, die dann Tank, Kraftstoffleitung und Motor in Sekundenschnelle verklebt, bildet sich also nicht."
Schaden kann durch Zucker trotzdem entstehen. "Denn auch die ungelösten Kristalle können schwere Schäden anrichten. Etwa an der Kraftstoffpumpe, am Kraftstofffilter und schließlich auch an den Einspritzdüsen. Dafür reicht es schon, wenn die Pumpe – sie arbeitet bei modernen Autos immerhin mit einer Förderleistung von zirka 60 Liter pro Minute – nur einzelne Kristalle aus dem Zucker-Bodensatz aufwirbelt und anschließend ansaugt." Die kleinen Schäden seien unter Umständen gar nicht sofort zu bemerken, können aber teure Folgen haben.
Unterm Strich ist Zucker im Tank also nicht gefährlicher oder ungefährlicher als andere Feststoffe oder Schwebeteilchen. "Zum Lahmlegen eines Autos gäbe es geeignetere Stoffe. Generell aber hat etwas anderes als Benzin oder Diesel im Tank nicht zu suchen. Moderne Motoren sind da extrem empfindlich." Auch lange Zeit verbreitete Maßnahmen wie das winterliche Beimischen von Benzin zum Diesel, um die Fließfähigkeit zu erhalten, sind heute ein absolutes Tabu.
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