Cookies, Pixeltracking, Network Targeting, Packet Sniffing oder Mousetracking seien nur einige Techniken, mit deren Hilfe Werbewirtschaft und Plattformbetreiber die Nutzer automatisiert ausspionieren würden. Das Ergebnis seien Nutzerprofile, die zur gezielten Ansprache dienen oder lukrativ an Dritte verkauft würden.
"Es kann ja durchaus auch Nutzen bringen, wenn Anbieter meine Vorlieben kennen. Allerdings will ich wissen, wann mich wer beobachtet und wer meine Daten wofür nutzt", so Gerd Billen. Es brauche daher "klare Informationen der Anbieter und auf dieser Grundlage eine aktive Zustimmung der Verbraucher zum Einsatz der Techniken."
Bereits die kleinste Bewegung ist wertvoll
Dem im Auftrag des vzbv erstellten Gutachten "Digitale Profilbildung und Gefahren für die Verbraucher" zufolge können Internetnutzer auch ohne jegliche Eingabe von Daten erkannt, ihr Verhalten ausgewertet und schließlich zu Marketingzwecken genutzt werden. So würden die Nutzer schon beim bloßen Surfen im Internet Datenspuren hinterlassen, die über eine erstaunliche Vielzahl von Techniken eine umfassende Profilbildung ermöglichten. Wer sich davor schützen wolle, benötige umfassende technische Kenntnisse. Viele Angebote setzten beispielsweise den Einsatz von Cookies voraus. Wer diese generell ablehne, bleibe außen vor.
Mehr als süße Plätzchen
In einer gemeinsamen Aktion prüften die vom Bundesverbraucherministerium geförderten Projekte "Surfer haben Rechte" (vzbv) und "Verbraucher sicher online" (TU Berlin) den Einsatz von Cookies unter anderem auf Videoportalen, Webmaildiensten oder bei Versandhändlern. Ihr Fazit: Der Nutzer wird in der Regel nicht darauf aufmerksam gemacht, dass Cookies eingesetzt werden. Ein weiteres Ärgernis sei die lange Lebenszeit der eingesetzten Cookies, in einem Fall sogar 30 Jahre.
Für den vzbv ist es ein Ärgernis, dass derzeit die Verantwortung ausschließlich auf die Nutzer abgewälzt wird. "Die zahlreichen Techniken zur Sammlung, Aufbereitung und Verbreitung von Daten zeigen, wie wichtig es ist, Mindeststandards für den Daten- und Verbraucherschutz in der Online-Welt zu verankern", bilanziert Gerd Billen.
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