Mit 3D-Drucker

Deutsche Tüftler “druckten” neues Elektroauto aus

Elektronik
21.11.2014 09:00
Forscher der deutschen Technikuniversität RWTH Aachen haben ein Elektroauto entwickelt, das fast zur Gänze mithilfe eines 3D-Druckers von Stratasys "ausgedruckt" wurde. Weil der 3D-Druck die Fertigung des Prototyps massiv beschleunigt hat, wurde das Elektrofahrzeug StreetScooter C16 in nur einem Jahr entwickelt. Es soll mit einem geplanten Einstiegspreis von 10.000 Euro E-Mobilität am Massenmarkt zu mehr Popularität verhelfen.

Der 3D-Druck-Spezialist Stratasys, dessen Multi-Material-Drucker Objet1000 für den "Druck" der Einzelteile verwendet wurde, will das Stadtauto kommende Woche auf der Technikmesse EuroMold in Frankfurt präsentieren. Das Ziel bei der Herstellung des Gefährts sei gewesen, ein Elektroauto herzustellen, das in puncto Preis und Leistung mit konventionellen Fahrzeugen mithalten kann.

450-Kilo-Elektroauto für 10.000 Euro
Die Leistungsdetails des Fahrzeugs variieren von Modell zu Modell, in der Grundversion wiegt es jedoch 450 Kilo ohne Akku und schafft eine Reichweite von hundert Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt hundert Kilometer pro Stunde, der geplante Einstiegspreis gerade einmal 10.000 Euro – ziemlich günstig im Vergleich zu Elektroautos etablierter Autohersteller.

Mit diesem 3D-Drucker, einem Objet1000, wurden die StreetScooter-Teile gedruckt. (Bild: Stratasys/StreetScooter)
Mit diesem 3D-Drucker, einem Objet1000, wurden die StreetScooter-Teile gedruckt.
Aus gedruckten Einzelteilen wie diesem wurde das Fahrzeug zusammengebaut. (Bild: Stratasys/StreetScooter)
Aus gedruckten Einzelteilen wie diesem wurde das Fahrzeug zusammengebaut.
Aus vielen 3D-gedruckten Einzelteilen erbaut: Der Prototyp des StreetScooter C16 (Bild: Stratasys/StreetScooter)
Aus vielen 3D-gedruckten Einzelteilen erbaut: Der Prototyp des StreetScooter C16

Die Anwendung des 3D-Druckers habe die Konzeption des Fahrzeugs erheblich beschleunigt, heißt es von den Tüftlern hinter dem StreetScooter C16. "Der Beitrag 3D-gedruckter Bauteile zur Konstruktion des Autos war enorm", verrät Achim Kampker, der an der RWTH Aachen Produktionsmanagement lehrt. Mit konventionellen Fertigungsmethoden wäre unvorstellbar gewesen, das Fahrzeug in nur einem Jahr zu entwickeln, so Kampker.

Karosserie aus Spezialplastik gedruckt
Gedruckt wurde im Grunde die ganze Karosserie des Stadtflitzers. Alle Kunststoffteile im Außenbereich - unter anderem Türpaneele, Stoßfänger und Radkästen - stammen aus dem 3D-Drucker, ebenso wie viele Teile des Innenraums, etwa das Armaturenbrett. Beim Material setzte man auf Digital ABS, eine Kunststoffsorte, der Stratasys besondere Robustheit zuschreibt. Weil der Objet1000 eine einen Meter mal 80 Zentimeter große Bauplattform bietet, ließen sich damit selbst große Bauteile in kurzer Zeit ausdrucken.

Es ist nicht das erste Elektroauto von StreetScooter. Das Unternehmen, das 2010 von Forschern der RWTH Aachen gegründet wurde, hat zuvor bereits ein größeres E-Auto gebaut, bei dem ebenfalls Teile aus dem 3D-Drucker verwendet wurden. Das Fahrzeug ist bereits im Einsatz und wird bei der Deutschen Post als Zustellfahrzeug genutzt.

3D-Druck gilt als Fertigungstechnologie der Zukunft und wird unter anderem bei der Entwicklung von Prototypen eingesetzt. Zunächst werden beim 3D-Druck Einzelteile am Computer konstruiert und dann Schicht für Schicht aus einer flüssigen und schnell aushärtenden Plastikmasse erstellt. Auf diese Weise können selbst komplizierte Bauteile recht schnell hergestellt werden.

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