Weltweite Studie

Flirt-App Tinder: Jeder Zweite will nur fremdgehen

Web
08.05.2015 09:59
Fast jeder zweite Nutzer der Flirt- und Dating-App Tinder für Smartphones ist eigentlich in einer Beziehung oder gar verheiratet und nutzt die Anwendung, um sich nach einem Seitensprung umzuschauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie aus England, die 47.000 Tinder-Nutzer berücksichtigt hat. Die Betreiber der Singlebörse haben allerdings Zweifel an den Ergebnissen.

Der britische Marktforscher GlobalWebIndex hat für seine Studie Teilnehmer auf der ganzen Welt befragt, berichtet die britische Zeitung "Guardian". 30 Prozent der Befragten gaben an, verheiratet zu sein. Weitere zwölf Prozent befinden sich nach eigenen Angaben in einer festen Partnerschaft. Dass sie tatsächlich Single seien, gaben derweil nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten an.

Partner- oder Fremdgeh-Börse?
Angesichts dieser Zahlen muss sich der besonders bei jungen Menschen beliebte Smartphone-Dienst die Frage gefallen lassen, ob er denn nun primär eine Partnerbörse oder ein Fremdgeh-Portal für Menschen in einer Beziehung oder gar Ehe ist.

Ebenfalls interessant: Die Studie der Briten zeigt, dass Tinder einen erheblichen Männerüberschuss hat. Stimmen die Zahlen, sind 62 Prozent der Nutzer männlich und nur 38 Prozent weiblich. Auf eine Frau kommen demnach bei Tinder fast zwei Männer.

Betreiber äußern Zweifel an der Studie
Die Tinder-Betreiber selbst wollen die Zahlen der Briten so nicht stehen lassen und äußern gegenüber "CNET" Zweifel an den statistischen Methoden, die vom Marktforscher verwendet wurden. "Ihre Methodologie scheint schwer und grundsätzlich falsch zu sein", heißt es von Tinder-Sprecherin Rosette Pambakian.

Tinder: So funktioniert die Dating-App
Tinder ist eine für Android und iOS verfügbare App, die es Nutzern ermöglichen will, aus einer Vielzahl potenzieller Singles im Umkreis schnell jene zu finden, die ihnen attraktiv erscheinen und an einem Kennenlernen interessiert sind. Der Anwendung eilt der Ruf voraus, dass viele Nutzer sie weniger für die Partnersuche und mehr für die Suche nach Abenteuern verwenden.

Die Funktionsweise: Der Nutzer wischt Menschen, die ihm optisch nicht in den Kram passen, per Fingerwisch weg, und fügt jene, die ihm gefallen, zu einer Liste potenzieller Kandidaten hinzu. Ist das Interesse gegenseitig, informiert die App beide Parteien und regt zu einem Treffen an, sonst bleibt sie stumm.

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