Mit 5,7 Zoll Bildschirmdiagonale gehört Samsungs Galaxy Note 4 zu den größten Smartphones am Markt. Und mit 2.560 mal 1.440 Pixeln auch zu jenen mit der höchsten Bildschirmauflösung. Da verwundert es nicht, dass beim ersten Anschalten des Kolosses vor allem die exzellente Bildqualität ins Auge sticht. Das Display ist aber nicht der einzige Trumpf, den das neue Samsung-Smartphone in petto hat.
Was genau neben dem großartigen Schirm im Note 4 steckt, klärt die Tabelle:
Samsung Galaxy Note 4 | |
CPU | Snapdragon 805; 2,7 GHz Quad-Core |
RAM | 3 GB |
Diagonale | 5,7 Zoll |
Auflösung | 2.560 x 1.440 Pixel |
Speicher | 32 GB |
microSD-Slot | Bis 128 GB |
Hauptkamera | 16 Megapixel, optische Bildstabilisierung, LED-Blitz |
Frontkamera | 3,7 Megapixel |
Funk | LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.1, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou |
Maße | 153,5 x 78,6 x 8,5 Millimeter; 176 Gramm |
Akku | 3.220 mAh |
Software | Android 4.4 mit TouchWiz |
Extras | Eingabestift |
Straßenpreis | Ab 690 Euro |
Der verbaute Chip gehört zu den schnellsten Smartphone-CPUs am Markt, der Arbeitsspeicher ist mit drei Gigabyte recht üppig dimensioniert. Die Folge: Was seine Leistungsfähigkeit angeht, gibt es am Galaxy Note 4 rein gar nichts auszusetzen. Android läuft jederzeit flüssig auf dem Gerät, Apps starten schnell und Games – auch aufwendigere Kost wie "Asphalt 8" – werden ruckelfrei dargestellt.
Durch den großen Arbeitsspeicher gibt sich das Note 4 auch beim Multitasking keinerlei Blöße. Das darf man sich von einem 700-Euro-Smartphone freilich auch erwarten. In einschlägigen Vergleichstests wird der gute Ersteindruck bestätigt. Das Note 4 reiht sich im "Antutu"-Benchmark beispielsweise an die Spitze der aktuellen Android-Smartphones.
Traumhaftes Display mit hoher Schärfe und satten Farben
Besonderes Highlight des Galaxy Note 4 ist sein Display. Nicht nur wegen der enorm hohen Auflösung, die für scharfe Bilder und Videos und hervorragend lesbaren Text sorgt. Sondern auch wegen der knackigen Farben und des satten Schwarz, das Samsungs AMOLED-Schirm produziert.
Manch ein Nutzer könnte einwerfen, dass die Farben zu intensiv sein könnten, alles in allem gehört das helle und auch von der Seite gut ablesbare Display im Galaxy Note 4 aber zum Besten, was der Markt derzeit zu bieten hat.
Sehr gute Kamera, zahlreiche Foto- und Videofunktionen
Einen sehr guten Eindruck hinterlässt die Kamera. Mit einer Auflösung von 16 Megapixeln produziert sie bei Tageslicht oder in gut ausgeleuchteten Innenräumen scharfe und detailreiche Bilder. Verwackler sind dank optischer Bildstabilisierung selten, die Auslösezeit bei gutem Licht ist vorbildlich. Im Dämmerlicht dauert das Scharfstellen länger und stellenweise zeigen die Bilder leichtes Rauschen, für Schnappschüsse reicht die Leistung aber allemal.
Gut gelingen Videos, die das Galaxy Note 4 auf Wunsch sogar in 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufnimmt. Die Frontkamera liefert Selfie-taugliche 3,7 Megapixel, kann in der Praxis aber nicht mit der starken Hauptkamera mithalten. Die mitgelieferte Kamera-App bietet viele verschiedene Modi und kreative Filter und wartet mit einem Echtzeit-HDR-Modus auf, der insbesondere bei schlechtem Licht die Darstellungsqualität noch mal ein Stück verbessert.
Reichlich Speicherplatz, umfangreiche Funkausstattung
Gerade für Vielfotografen, 4K-Filmer und Besitzer größerer Musiksammlungen interessant: Das Note 4 bietet ab Werk 32 Gigabyte Speicher und kann mittels microSD-Karte um 128 Gigabyte erweitert werden. So aufgerüstet steht mehr als genug Platz für alle Daten zur Verfügung, die der Nutzer mit sich herumtragen oder produzieren will.
Keinerlei Anlass zur Kritik gibt es angesichts der üppigen Funk- und Sensorausstattung des Note 4. Der Datenturbo LTE ist an Bord, WLAN funkt in der aktuellen Gigabit-Variante und Bluetooth ist in der neuesten Version 4.1 an Bord. Navigiert wird wahlweise über GPS, das russische Pendant GLONASS oder die chinesische Satellitennavigation BeiDou. Eine Spezialität des Note 4 ist sein Turbo-Downloadmodus, in dem es simultan über WLAN und LTE herunterlädt, eine Notwendigkeit sehen wir darin allerdings nicht. Dafür gibt es eine praktische und unkompliziert nutzbare Infrarot-Universalfernbedienung.
Zahlreiche Scanner und Sensoren, nicht alle zuverlässig
Eine Vielzahl von Sensoren ist vorhanden. Zu den üblichen Lage- und Beschleunigungssensoren gesellen sich unter anderem ein Barometer und ein Lichtsensor, die von manchen Apps und zur Regulierung der Bildschirmhelligkeit verwendet werden. Ein Pulsmesser, der auch die Sauerstoffsättigung im Blut messen kann, ist an der Rückseite des Geräts direkt unter der hervorstehenden Kamera verbaut. Im Test erwies sich der in ähnlicher Form vom Galaxy S5 bekannte Sensor allerdings als recht bockig, Fehlerquote und Messschwankungen erscheinen verbesserungswürdig.
Der Fingerabdrucksensor, der in den "Home"-Button integriert ist, entsperrt das Gerät, wenn der Finger darüber gezogen wird. Das ist in der Praxis nicht so zuverlässig wie Konkurrenzsysteme, bei denen der Finger einfach auf den Scanner gelegt wird, funktioniert nach etwas Eingewöhnungszeit aber relativ reibungslos. Einen wirklichen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem altbewährten Zahlencode bedeutet das System allerdings nicht zwangsläufig.
Alu-Rahmen und Plastik im Kunstleder-Look
Das Gehäuse des Note 4 kann am ehesten als ein Mix aus Samsungs neuem Galaxy Alpha und dem Vorjahres-Note beschrieben werden. Vom Galaxy Alpha übernimmt e Plastik des Vorgängermodells. Vom Galaxy Note 3 übernommen wurde hingegen die abnehmbare Plastikrückseite in Kunstleder-Optik.
Die verleiht dem Gerät zwar Struktur, was zu einer angenehmen Griffigkeit führt, dürfte aber nicht jedem Nutzer zusagen. An der Verarbeitung selbst gibt es nichts auszusetzen. Das von uns getestete Gerät zeichnete sich durch eine hohe Gehäusesteifigkeit und eine generell saubere Verarbeitung aus.
Gutes Handling trotz stolzer Bildschirmdiagonale
Beim Handling schneidet das Note 4 trotz seiner großen Diagonale recht gut ab. Obwohl das 5,7-Zoll-Handy richtig viel Bildfläche bietet, ist es dank schmaler Rahmen rund um das Display noch vergleichsweise handlich und beispielsweise kompakter als das mit einem kleineren Display ausgestattete iPhone 6 Plus.
Trotzdem sollte man sich nicht der Illusion hingegeben, das Note 4 ließe sich problemlos mit einer Hand bedienen. In der Praxis erreicht man selbst mit einer durchschnittlich großen Männerhand nicht den oberen Bildschirmbereich, Besitzer zierlicherer Greifwerkzeuge haben es noch schwerer. Immerhin: In einer normalen Herren-Jeans findet das Gerät trotz seiner Größe relativ problemlos Platz, sofern die Hose nicht allzu eng geschnitten ist.
Akku muss im Regelfall täglich Strom tanken
Der austauschbare Stromversorger im Note 4 bringt eine Kapazität von 3.220 Milliamperestunden mit, was im Test für einen Tag Nutzung problemlos ausreichte. Tatsächlich war der Akku im Praxistest nach einem Tag intensiver Verwendung noch zu fast einem Drittel voll, böte also zur Not noch Reserven.
Wer nicht im Laufe des nächsten Tages ohne Saft dastehen will, lädt das Note 4 allerdings, wie die meisten anderen Smartphones auch, trotzdem über Nacht auf. Zwei Tage Betrieb sind nur bei sparsamer Nutzung realistisch – und wer ein 700-Euro-Smartphone anschafft, tut dies üblicherweise nicht, um es in der Tasche spazieren zu tragen.
Android 4.4 mit TouchWiz und Samsung-Dreingaben
Bei der Software setzt Samsung auf Android 4.4 mit der hauseigenen TouchWiz-Oberfläche. Die stellt Android-Kenner zwar vor keine ungewohnten Herausforderungen und ist auch für Einsteiger schnell zu erlernen, einige Besonderheiten gibt es aber doch. Dazu zählt etwa, dass Samsung-typisch die "Zurück"- und "Menü"-Tasten gegenüber anderen Android-Smartphones verkehrt angeordnet sind. Auch das Menü hat Samsung überarbeitet, diesmal in übersichtlicherer Form als beispielsweise noch beim Galaxy S5. Sehr nett: Samsung-typisch liegen dem Gerät Software-Geschenke wie beispielsweise 50 Gigabyte Speicherplatz beim Cloud-Dienst Dropbox für zwei Jahre bei.
Eine Reihe vorinstallierter Samsung-Programme ist an Bord, beispielsweise eine Fitness-App, ein Terminplaner und Notiz-Tools, die mit dem mitgelieferten Eingabestift verwendet werden können. Der Stift bringt auch eine Reihe anderer Features – etwa eine Multi-Fenster-Ansicht – mit und ermöglicht nette Spielereien wie beispielsweise das Eintragen von Notizen direkt in einen Screenshot oder ein Bild. Zum Schreiben ist er allerdings weniger geeignet: Die Handschrifterkennung des Note 4 hatte mit der Sauklaue des Testers ziemliche Probleme, was auch mit dem ungewohnten Schreibgefühl auf der kratzfesten Frontscheibe des Geräts zu tun haben mag.
Fazit: Sehr gutes Smartphone, sehr stolzer Preis
Ein traumhaftes Display, reichlich Rechenpower, eine sehr gute Kamera und ein praktischer Eingabestift kennzeichnen das sauber verarbeitete und mit zahlreichen Extras ausgestattete Galaxy Note 4 von Samsung. Es mag zwar nicht zu den ausdauerndsten Smartphones am Markt gehören und mit seiner Plastikrückseite in Kunstlederoptik nicht jedermanns Geschmack treffen, das Gesamtpaket ist jedoch bis auf die bockigen Puls- und Fingerabdruckscanner sehr gut gelungen.
Das darf man sich für 700 Euro allerdings auch erwarten, zumal manche Mankos – insbesondere der kapazitätsarme Akku und der bockige Fingerscanner – bei deutlich günstigeren Konkurrenten wie dem Huawei Ascend Mate 7 besser umgesetzt sind.
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