Erik Chevalier aus Portland im US-Staat Oregon hatte im Mai 2012 zur Finanzierung eines Fantasy-Brettspiels eine 30-tägige Kickstarter-Kampagne gestartet. Zur Deckung der Produktions- sowie anschließenden Vertriebskosten setzte er sein Spendenziel mit 35.000 Dollar (31.160 Euro) fest. Die Idee kam so gut an, dass am Ende des Monats insgesamt 1.246 Unterstützer knapp 123.000 Dollar (109.500 Euro) spendeten, wie das "Wall Street Journal" berichtet.
Im Laufe der nächsten Monate informierte Chevalier seine Unterstützer sporadisch über Verzögerungen die Entwicklung des Spiels betreffend. Als Grund gab er unter anderem Patentstreitigkeiten sowie Probleme bei der Herstellung an. Im Juli 2013 folgte schließlich das Aus für das Projekt: Firmengründung, Softwarelizenzen, die Fertigung diverser Spielteile und ein Umzug nach Portland hätten das Geld an einen "Punkt ohne Wiederkehr" gebracht, so Chevalier in einem Posting.
Hunderte Beschwerden empörter Spender, die ihr Geld zurückforderten, langten daraufhin bei der US-Handelskommission FTC ein. In einer Untersuchung kam diese nun zu dem Schluss, dass Chevalier die Spendengelder nicht wie angeben zur Finanzierung seines Spiels, sondern vornehmlich seines eigenen Lebensunterhaltes verwendet hatte. Vor allem seine Mietkosten beglich Chevalier demnach mit den via Kickstarter gesammelten Geldern.
Pech für die Unterstützer: Da Chevalier zahlungsunfähig ist, wurde eine von der FTC verhängte Geldstrafe in Höhe von rund 112.000 Dollar ausgesetzt. Im Rahmen eines Vergleichs willigte Chevalier jetzt jedoch immerhin ein, künftig von weiteren Crowdfunding-Kampagnen abzusehen.
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