Wie ungesund ist Handystrahlung? Diese Frage spaltet die Wissenschaft, manche Forscher halten sie für unbedenklich, andere sehen in ihr ein Risiko. Eine neue Langzeitstudie aus den USA kommt nun zum Ergebnis, dass die Unbedenklichkeit von Handystrahlung ein Mythos ist und Mobilfunk das Krebsrisiko erhöhen kann. Allerdings nur im stark begrenzten Umfang.
Für die Studie des US National Toxicology Program, einer Organisation der US-Regierung, wurden Ratten und Mäuse jahrelang Mobilfunkstrahlung ausgesetzt, berichtet das IT-Portal "Heise". Das Ergebnis des Versuchs: Bei weiblichen Ratten sinkt durch Handystrahlung die Geburtenrate leicht, bei Männchen kommt es zu einer Häufung von Gehirn- und Herztumoren.
Die Einflüsse seien zwar sehr gering, laut Studie kann aber auch ein geringer Einfluss von Handystrahlung bereits Folgen für die öffentliche Gesundheit haben. Schließlich ist sie in unserer digitalisierten Welt omnipräsent, Handys und Smartphones werden quer durch alle Bevölkerungsschichten genutzt und Mobilfunk hält zunehmend auch in anderen Alltagsgegenständen - etwa im Auto - Einzug.
Risiko ähnlich groß wie bei Gurkerl und Kaffee
Schon in früheren Studien konnte nachgewiesen werden, dass Handystrahlung einen begrenzten Einfluss auf das Krebsrisiko haben dürfte. Es handelt sich allerdings um ein sehr geringes Risiko. Die Weltgesundheitsorganisation WHO beispielsweise sieht Mobilfunkstrahlen als ähnlich großen Risikofaktor wie den Genuss von Essiggurkerln oder Kaffee.
Die neue Mobilfunk-Studie der US-Regierung hat 25 Millionen US-Dollar gekostet und ist dem Bericht zufolge eine der bisher umfassendsten Studien ihrer Art. Zwei Jahre lang wurden für die Studie 2500 Ratten und Mäusen neun Stunden täglich Handystrahlen im 900- und 1900-Megahertz-Frequenzbereich ausgesetzt. Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse wurde bereits publiziert, ein vollständiger Bericht soll im Herbst 2017 bereitstehen.
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