Plan des US-Militärs

Hardware soll sich auf Knopfdruck selbst auflösen

Elektronik
30.01.2013 13:28
Um zu verhindern, dass teure Gerätschaften oder darauf gespeicherte Informationen dem Feind in die Hand fallen, arbeiten Wissenschaftler des US-Forschungsinstituts DARPA an neuer elektronischer Ausrüstung, die sich, so das Vorhaben, mit der Zeit oder auf ein Signal hin selbst zerstört.

Elektronische Geräte und Sensoren seien auf dem Schlachtfeld inzwischen allgegenwärtig und für viele Operationen unerlässlich, schreibt die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen des US-Verteidigungsministeriums, auf ihrer Website.

Es sei jedoch nahezu unmöglich, "jedes Gerät wieder aufzustöbern und zu bergen". Am Ende eines Einsatzes sei diese Elektronik oft über das Schlachtfeld verstreut und könnte dem Feind in die Hände fallen, so die DARPA. Wohl noch schlimmer: Der Feind könnte die Geräte studieren und sich dadurch einen "strategischen technologischen Vorsprung" sichern, heißt es weiter. 

Doch was wäre, "wenn diese elektronischen Geräte einfach verschwänden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden?"

Verschwinden auf Knopfdruck
Inwiefern ebendies möglich ist, soll nun im Rahmen eines neuen Forschungsprogramms namens "Vanishsing Programmable Resources" (Vapr) - auf Deutsch etwa: "Verschwindende programmierbare Ressourcen" - untersucht werden. Ziel des Programms ist laut Forschungsleiterin Alicia Jackson, "elektronische Komponenten zu bauen, die genauso lange halten, wie sie gebraucht werden. Die Zerstörung solcher Geräte könnte durch ein Signal ausgelöst werden, das von der Kommandantur ausgesandt wird, oder durch alle möglichen Umweltfaktoren, beispielsweise die Temperatur."

Erste Erfolge mit wasserlöslicher Elektronik
Die Idee ist grundsätzlich nicht neu: Erst vergangenen Herbst hatten DARPA-Wissenschaftler zusammen mit der Universität Illinois elektronische Bauteile vorgestellt, die sich bei Kontakt mit Wasser nach einer bestimmten Zeit rückstandslos auflösen (siehe Infobox). Vor allem in der Medizin, beispielsweise in Form eines Implantats, das zu Diagnose- oder Therapiezwecken bestimmte Körperfunktionen überwacht, könne die sogenannte "flüchtige Elektronik" Verwendung finden, hieß es.

"Jetzt wollen wir eine revolutionäre neue Klasse von Elektronik für eine Vielzahl von Systemen entwickeln, deren Vergänglichkeit nicht durch das Untertauchen in Wasser bestimmt wird", erläuterte Jackson.

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