Beim Innenleben des Mate 7 setzt Huawei auf potente Komponenten, die einem High-End-Gerät gut zu Gesicht stehen. In der Standardausführung mit zwei Gigabyte RAM und 16 Gigabyte Speicher ist ein Verkaufspreis von rund 500 Euro geplant, die stärkere Version mit drei Gigabyte RAM und 32 Gigabyte Speicher wird voraussichtlich mit 600 Euro zu Buche schlagen.
Was genau sich im wertig wirkenden Alu-Gehäuse des Mate 7 verbirgt, zeigt die folgende Tabelle:
CPU | HiSilicon Kirin 925; 4 x 1,8 GHz + 4 x 1,3 GHz |
RAM | 2 / 3 GB |
Diagonale | 6 Zoll |
Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel |
Speicher | 16 / 32 GB |
microSD-Slot | 64 GB |
Hauptkamera | 13 Megapixel |
Frontkamera | 5 Megapixel |
Funk | LTE, HSPA+, N-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS, GLONASS, |
Maße | 157 x 81 x 7,9 Millimeter |
Akku | 4.100 mAh |
Software | Android 4.4 mit EMUI |
Extras | Fingerabdruck-Scanner |
Straßenpreis | Ab 500 Euro |
Im Test hinterließ das Mate 7 mit diesem Innenleben einen überzeugenden Eindruck. Das Interface – Huawei setzt auf die hauseigene Android-Oberfläche EMUI – reagiert schnell und wird flüssig dargestellt. Apps werden schnell geöffnet, und auch bei mehreren simultan geöffneten Programmen geht das Gerät in der getesteten Variante mit zwei Gigabyte RAM nicht in die Knie.
Positiv überrascht hat die Leistung des HiSilicon-Chips in einschlägigen Benchmarks. Die Kombination aus vier potenten Rechenkernen mit je 1,8 Gigahertz Takt und vier stromsparenden 1,3-Gigahertz-Kernen für anspruchslosere Aufgaben erzielt ähnliche Leistungswerte wie etwa Samsungs Galaxy S5 oder HTCs One M8, die beide mit dem schnellen Qualcomm Snapdragon-801-Prozessor ausgestattet und deutlich höher getaktet sind.
Genug Spiele-Power, tolles Display
Für Spiele-Power sorgt eine Mali-T628-Grafikeinheit, die zwar nicht ganz an die Adreno-Module in Qualcomm-Smartphones heranreicht, in der Praxis aber ausreichend Leistung bereitstellt, um auch anspruchsvollere Smartphone-Games wie "Asphalt 8" flüssig darzustellen. Alles in allem beweist das Mate 7 im Test, dass Huaweis Prozessor-Eigenentwicklung mehr als genug Leistung für den Alltag der allermeisten Anwender liefert.
Erfreulich gut ist auch das Display des Mate 7. Durch seine Full-HD-Auflösung und die große Diagonale eignet es sich ausgezeichnet, um zu surfen, zu lesen, Videos oder Fotos anzuschauen. Farben werden natürlich dargestellt, der Bildschirminhalt ist dank einer Pixeldichte von 480 dpi absolut scharf. Das angenehm blickwinkelstabile IPS-Display bietet einen guten Kontrast und erstaunlich sattes Schwarz. Die maximal erzielbare Helligkeit sollte auch für den Außeneinsatz ausreichen, ein bisschen heller hätte das Display aber ausfallen dürfen.
Tadellose Kamera-Performance
Die Kameras im Mate 7 machen einen guten Job und brauchen sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken. Die 13 Megapixel starke Hauptkamera an der Rückseite wartet mit einem Sony-Bildsensor auf und knipst bei gutem Licht detailreiche und scharfe Fotos. Positiv überrascht hat sie im Zwielicht: Selbst in der Dämmerung gelingen scharfe und detailreiche Fotos, die erst bei sehr genauer Betrachtung leichtes Rauschen zeigen.
Die Frontkamera löst mit fünf Megapixeln auf und bietet eine für Videotelefonie und gelegentliche Selfies ausreichende Bildqualität. Bei schlechtem Licht lässt ihre Fotoleistung schneller nach als die der Hauptkamera, bei Tageslichtverhältnissen steht ansehnlichen Selbstportraits jedoch nichts im Wege.
Ausreichend Speicher, gute Funkausstattung
Die Speicherausstattung des Mate 7 geht in Ordnung: Mit 16 Gigabyte internem Speicher und der Option auf weitere 64 Gigabyte Speicherplatz durch die Nutzung einer microSD-Karte sollte das Mate 7 auch für Musik-Fans mit großen MP3-Sammlungen und Foto-Enthusiasten ausreichend Platz bieten.
In puncto Funkausstattung ist das Huawei Ascend Mate 7 auf der Höhe der Zeit. Wer einen entsprechenden Tarif hat, kann mit dem Gerät über den Daten-Turbo LTE ins Internet gehen, zusätzlich gibt es ausreichend schnelles N-WLAN, das stromsparende Bluetooth 4.0 und den Nahbereichsfunk NFC. Navigiert wird via GPS oder das russische Pendant GLONASS.
Hübsches und gut verarbeitetes Alu-Gehäuse
Ein Punkt, in dem sich das Mate 7 deutlich vom teils deutlich teureren Mitbewerb abhebt, ist sein Gehäuse. Das 7,9 Millimeter dünne Smartphone verfügt über ein metallisch-kühles Alu-Gehäuse, das deutlich hochwertiger wirkt als manch Plastikgehäuse der Konkurrenz. Kehrseite der Medaille: Der Akku ist nicht austauschbar.
Die Verarbeitungsqualität stimmt: Unerwünschte Spalten oder andere Mängel waren an unserem Testgerät nicht zu entdecken. In der Hand liegt das Mate 7 für ein Smartphone seiner Größe recht gut. Das Gehäuse ist griffig und liegt dank abgerundeter Kanten auch bei längerer Nutzung angenehm in der Hand.
Vergleichsweise kompakt, extradicker Akku
Durch den extraschmalen Bildschirmrahmen ist das Mate 7 zwar so kompakt, wie es ein Smartphone der 6-Zoll-Klasse sein kann, Freunde kompakter Mobiltelefone dürften aber trotzdem nicht wirklich warm mit dem Smartphone-Goliath werden. In Männerhosentaschen passt es zwar gerade noch, es ist jedoch deutlich spürbar. Mit ein Grund dafür, dass wir das Mate 7 vor allem als Smartphone für die Handtasche sehen, weniger als Hosentaschen-Handy.
Lob verdient Huawei für den dicken 4.100-Milliamperestunden-Akku, der im Mate 7 verbaut wurde. Der bringt das Gerät in jedem Fall ohne Zwischentanken durch einen Arbeitstag mit intensiver Nutzung, die meisten Durchschnittsnutzer sollten damit auch noch einen zweiten Tag überdauern. Bei kritischem Akkustand steht ein Ultra-Energiesparmodus bereit, der alle nicht wesentlichen Funktionen deaktiviert und sogar das Display auf Schwarzweiß-Betrieb umstellt.
Fingerabdruckscanner besser als bei Samsung
Eine Besonderheit des Mate 7: Es verfügt – ebenso wie Apples iPhones oder Samsungs Galaxy S5 – über einen Fingerabdruck-Scanner, mit dem das Gerät euawei einen deutlich besseren Eindruck als jener von Samsung, wenngleich man über die generelle Notwendigkeit des Scanners natürlich vortrefflich streiten könnte.
Nichtsdestotrotz: Während bei den Fingerabdruck-Scannern der Koreaner die Fingerkuppe über den Scanner gezogen wird und beim Auslesen eine recht hohe Fehlerquote auftritt, setzt Huawei auf die iPhone-Variante, bei der die Fingerkuppe einfach auf den Scanner gelegt wird. Der an der Rückseite des Smartphones gut per Zeigefinger erreichbare Scanner überzeugte im Test mit einer guten Erkennungsleistung mit wenigen Fehlschlägen und entsperrt das Gerät sogar bei ausgeschaltetem Display. Der Umweg über die Entsperrtaste entfällt also.
Gewöhnungsbedürftiges EMUI-Interface
Bei der Software des Mate 7 setzt Huawei auf die aktuelle Android-Version 4.4, allerdings nicht mit dem Standard-Interface, sondern mit der hauseigenen Benutzeroberfläche EMUI. Die zeichnet sich durch viele verschiedene hübsche Designs, einen Einhand-Modus und eine vereinfachte Kachel-Oberfläche für Einsteiger aus, weicht jedoch relativ weit vom Android-Standard ab und kommt beispielsweise ohne App-Übersicht aus.
Die Folge: Apps werden, wie beim iPhone, auf den Home-Bildschirmen platziert, was gerade bei vielen installierten Apps zulasten der Übersicht gehen kann. Für Einsteiger sollte das Huawei-Interface zwar recht unkompliziert zu erlernen sein, Android-Kenner könnten sich an der eigenwilligen Benutzeroberfläche aber stören. Zum Glück kann sie problemlos durch einen alternativen Launcher ersetzt werden, der das gewohnte Android-Interface auf das Mate 7 bringt.
Fazit: Alles in allem ist Huawei mit dem Ascend Mate 7 ein Smartphone gelungen, das kaum Wünsche offen lässt und seinen großen Rivalen Samsung Galaxy Note in mancher Hinsicht - etwa der Haptik - sogar in den Schatten stellt. Es bietet starke Hardware, eine vernünftige Kamera und ein sehr gutes Riesen-Display. Der Fingerabdruck-Scanner funktioniert zuverlässig, die Materialwahl und die saubere Verarbeitung sorgen für einen hochwertigen Gesamteindruck, und auch der dicke Akku weiß zu gefallen. Kleine Schönheitsfehler wie das gewöhnungsbedürftige Interface sind angesichts des attraktiven Preises verschmerzbar, finden wir.
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