Der 31-jährige Ulbricht war bereits im Februar schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass er unter dem Decknamen "Dread Pirate Roberts" die illegale Plattform steuerte.
Die Ermittler schätzten, dass über Silk Road illegale Drogengeschäfte im Volumen von rund 1,2 Milliarden Dollar (1,10 Mrd. Euro) abgewickelt worden waren. Der Betreiber soll Gebühren zwischen acht und 15 Prozent pro Transaktion genommen haben. Ulbricht soll auch versucht haben, mehrere Morde in Auftrag zu geben.
Ulbricht: "Silk Road nur gestartet, nicht betrieben"
Ulbricht selbst behauptete, er habe Silk Road nur gestartet und dann in andere Hände gegeben. Allerdings hatten die Ermittler besonderen Wert darauf gelegt, ihn mitten in einem Online-Chat festzunehmen, den er als "Dread Pirate Roberts" führte.
Die US-Regierung hat keine Mühen gescheut, um Silk Road auszuheben. So unterhielt ein verdeckter Ermittler bis zu 18 Nutzerkonten auf der Plattform und verbrachte über zwei Jahre "Tausende Stunden" dort, wie er vor Gericht aussagte. Der Agent arbeitete sich bis zum Administrator hoch und gewann das Vertrauen von "Dread Pirate Roberts", was dem letztlich zum Verhängnis wurde.
Die Mindeststrafe lag bei 20 Jahren. Ulbricht hatte das Gericht noch vergangene Woche in einem Brief ersucht, ihn nicht lebenslang hinter Gitter zu stecken, weil er seine Fehler eingesehen habe.
Immer wieder Silk-Road-Kopien online
Nachdem die Ermittler das Original von Silk Road geschlossen hatten, gingen immer wieder Kopien davon online. Nur einen Monat nach Ulbrichts Festnahme war bereits eine neue Version des kriminellen Online-Marktplatzes unter dem Namen Silk Road 2.0 am Start. Im November 2014 wurden auch sie vom FBI dichtgemacht und der Programmierer Blake Benthall festgenommen.
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