Datenschleuder

Nissan LEAF sollte LEAK heißen: Er gibt ständig Daten preis

(Bild: Nissan)

Der Nissan LEAF sollte wohl besser LEAK heißen: Wie ein Blogger herausgefunden hat, ist das Elektroauto eine echte Datenschleuder. So gibt der Wagen unbemerkt etwa Aufenthaltsort, Reisegeschwindigkeit und Zielort (falls im Navi gespeichert) weiter, und zwar an alle Webseiten, die sich im RSS-Reader des Autos befinden.

Außerdem verbreitet der LEAF den Ladezustand der Batterien, die bisherigen Fahrstrecken, Klimaeinstellungen und den Stromverbrauch mit. Eigentlich sollen die Daten nur an spezielle Server übertragen werden, sodass den Benutzern mithilfe eines Carwings genannten Dienstes diverse Serviceangebote gemacht werden können. Die Autofahrer können auch per Smartphone auf die Software im Pkw zugreifen.

Tatsächlich fand Technikblogger Casey Halverson aber heraus, dass die Daten in Textform automatisch an alle RSS-Dienste übertragen werden, die der Fahrer abonniert hat oder die vorinstalliert waren, jedes Mal, wenn der Fahrer darauf zugreift, egal ob CNN, Fox News, diverse Wetterkanäle oder wer auch immer gespeichert ist.

Halverson vermutet weder böse Absichten hinter diesem Datenleck, noch, dass die Daten bisher ausgewertet wurden. Doch dies sei auch noch im Nachhinein möglich. Die Erstellung von Bewegungsprofilen wäre ein Leichtes.

Erst kürzlich hat sich Navi-Hersteller TomTom entschuldigen müssen, als herauskam, dass Daten aus Navigationssystemen an die Polizei übertragen wurden, die damit Temposünder jagte.