In den vergangenen zwei Jahren hat Kim Jong Un die Zahl seiner Elite-Hacker fast verdoppelt, berichtet das britische IT-Portal "The Register". Verfügte die insgesamt 1,3 Millionen Mann starke Koreanische Volksarmee 2012 noch über rund 3.000 Cyberkämpfer, sind es heute 5.900. Eingesetzt werden die Hacker vom Regime in Pjöngjang für Angriffe auf Südkoreas Regierung, aber auch Banken, Versicherungen und Medienunternehmen.
"Das kommunistische Land betreibt eine Hacker-Einheit unter seinem Zentralbüro für Aufklärung, wo rund 1.200 professionelle Hacker stationiert sind", heißt es in den Berichten aus dem Süden. Pikantes Detail: Zumindest ein Teil der nordkoreanischen Hackertruppe soll von China aus operieren.
Know-how wird teilweise im Ausland gesammelt
Durchgeführt werden Nordkoreas Cyberangriffe auf den Süden mit speziell entwickelter Malware, die den Angriffszielen untergejubelt wird und ihre IT-Systeme manipuliert. Das Know-how für die Angriffe sollen die Hacker teilweise im Ausland erworben haben. Bereits seit Jahren kursieren Berichte, wonach Nordkoreas Hacker von Experten der russischen Militärakademie Frunze trainiert werden.
Aber auch in Ländern wie Australien und Kanada sollen nordkoreanische Hacker ausgebildet worden sein – möglicherweise ohne das Wissen der betroffenen Länder. Eine geringe Zahl von 100 Hackern pro Jahr bildet Nordkorea offenbar auch selbst aus.
Zehn je 600 Mann starke Hacker-Brigaden
Beachtlich ist vor allem die Mannstärke der nordkoreanischen Hackertruppe. Sie soll in zehn je rund 600 Mann starke Brigaden aufgeteilt sein und die Hackertruppen anderer Länder zahlentechnisch weit in den Schatten stellen. Dem Bericht zufolge musste Südkorea die Attacken aus dem Norden 2013 mit nur 900 Cybersoldaten abwehren, weshalb man im Süden nun ebenfalls Pläne verfolgt, die eigenen Cybertruppen um 5.000 Mann aufzustocken.
Selbst im Vergleich mit Ländern wie Japan und den USA scheint Nordkoreas Hackertruppe ziemlich groß zu sein. Dem Bericht zufolge sind die Gegenstücke der USA und Japans zur nordkoreanischen Cyberarmee lediglich 900 bzw. 90 Mann stark. Dass die USA auch außerhalb der Armee, beispielsweise in Geheimdiensten, zahlreiche Cyberspione beschäftigen, dürfte dabei allerdings noch nicht berücksichtigt worden sein.
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