Der Virtual-Reality-Pionier Oculus hat die System-Software für sein Headset Rift aktualisiert - und sperrt nun Nutzer der Konkurrenzbrille HTC Vive aus seinem Angebot aus. Konnten diese Oculus-Exklusivtitel zuvor noch mit einem kleinen Zusatzprogramm auch auf ihrer Vive spielen, ist durch eine "Plattform-Integritätsprüfung" damit nun Schluss.
Wie das IT-Nachrichtenportal "Heise" meldet, handelt es sich dabei um zusätzliche DRM-Funktionen, also digitales Rechtemanagement. Dabei handelt es sich um nichts anderes als eine Art Kopierschutz, der dafür sorgt, dass Oculus-Software tatsächlich nur auf der Oculus Rift läuft. Wer eine andere Virtual-Reality-Brille nutzt, hat Pech gehabt.
Oculus schloss teure Exklusivverträge ab
Dass Oculus solche Schritte setzt, kommt nicht unerwartet. Die Facebook-Tochter hatte im Vorfeld der Veröffentlichung ihrer Cyberbrille einige Exklusivverträge mit Spielestudios abgeschlossen, damit diese zum Start der Oculus Rift interessante VR-Erlebnisse bereitstellen, die nur auf dieser einen Brille laufen.
Findige Programmierer hatten einen Treiber programmiert, mit dem sich diese Exklusiv-Titel auch auf der Konkurrenzbrille HTC Vive ausführen ließen. Oculus-Chef Palmer Luckey hatte sich zunächst noch entspannt gegeben und erklärt: "Wenn Kunden ein Spiel bei uns kaufen, können sie das gerne modden. Und es laufen lassen, worauf sie wollen." Diese Meinung hat er nun offenbar geändert.
Krieg der Virtual-Reality-Plattformen
Es zeichnet sich ein Plattform-Krieg in der virtuellen Realität ab. Oculus will offensichtlich seinen eigenen Virtual-Reality-Store pushen, während der Rivale HTC Vive den weltgrößten Spiele-Marktplatz Steam als Unterstützer hinter sich hat.
Die Folge: Wie im Konsolenbereich gibt es Virtual-Reality-Games, die nur auf einer bestimmten Plattform laufen, obwohl - bis auf weniger leistungsfähige Smartphone-Systeme wie Samsungs Gear VR oder Google Cardboard - letztlich alle an einen PC angeschlossen sind. Für den Endnutzer ist das recht unpraktisch. Wer alle spannenden VR-Titel erleben will, müsste sich durch diese Geschäftspolitik mehrere Virtual-Reality-Headsets kaufen.
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