Die anfängliche Freude über die Rückkehr des Startmenüs bei Windows 10 weicht derzeit bei vielen Internetnutzern Besorgnis über die Schnüffelfunktionen des neuen Betriebssystems. Zuletzt sorgte eine Passage in den Nutzungsbedingungen für Aufsehen, die Microsoft das Recht einräumt, auf dem PC des Nutzers nach unerwünschter Hardware oder Raubkopien zu suchen und diese zu deaktivieren. Besonders bei Internetnutzern, die sich in Filesharing-Kreisen bewegen, sorgte diese AGB-Passage für Bestürzung.
Torrent-Tracker sperren Windows-10-User aus
Jetzt reagiert die Filesharing-Community. Wie das Nachrichtenportal "TorrentFreak" berichtet, haben einige BitTorrent-Tracker Benutzer mit Windows 10 aus ihren Diensten ausgesperrt. Das bedeutet: Wer Windows 10 auf seinem Rechner hat und bestimmte Torrent-Tracker wie etwa "iTS" nutzen will, kann dies nicht tun. Surft er auf die Website, wird er einfach umgeleitet.
Angesichts dessen, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Windows 10 tatsächlich nach kopierter Software suche, sei das übertrieben, heißt es im "TorrentFreak"-Artikel. Der drastische Schritt zeigt aber die Nervosität, für die Microsofts Betriebssystem und seine Schnüffel-Features in gewissen Kreisen sorgt.
Schnüffeldebatten in der Schweiz und Russland
Diese Nervosität ist allerdings nicht nur in Kreisen zu beobachten, die sich online im rechtlich fragwürdigen Bereich bewegen, sondern auch bei Staaten. Wie "Heise" berichtet, prüfen mittlerweile sowohl die Schweiz, als auch Russland, ob die Privatsphäre-Einstellungen bei Windows 10 geltendem Recht entsprechen.
Konkret wird in der Schweiz gerade geprüft, ob die Datensammelei von Windows 10 in Einklang mit dem Recht der Schweizer auf informationelle Selbstbestimmung vereinbar ist. Und in Russland wird geprüft, ob Windows 10 angesichts seiner Schnüffel-Features überhaupt für den russischen Markt zugelassen werden soll – und ob man staatliche Stellen davor warnen sollte, das US-Betriebssystem auf ihre Rechner zu installieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.