TeleGeographys Submarine Cable Map zeigt, welche Länder und Kontinente mit besonders vielen Tiefseekabeln mit dem Rest der Welt verbunden sind und welche nicht. Beim Betrachten der Karte fällt vor allem auf, dass Europa und die USA sehr stark miteinander vernetzt sind.
Kabel vermitteln ein Gefühl für Arm und Reich
Nicht weniger als 14 Kabel schlängeln sich von der Nord- und Ostsee sowie aus dem Mittelmeer über den Atlantik an die US-Küste. Von Europa aus führt zudem ein dicker Kabelstrang durch Mittelmeer, Rotes Meer und den Suezkanal ins indische Mumbai.
Die Karte offenbart auch, dass reiche Länder erheblich besser vernetzt sind als arme Regionen. Betrachtet man beispielsweise die Küsten Afrikas, so findet man dort sehr wenige Tiefseekabel vor. Und während Südkorea mit zwölf Tiefseekabeln ans Internet angebunden ist, verfügt Nordkorea über kein einziges.
Mensch größter Feind der Internetkabel
Interessante Einblicke gewährt TeleGeographys Grafik auch in Bezug auf Schäden an den Tiefseekabeln. So sind dem Marktforscher zufolge fast zwei Drittel aller beschädigten Tiefseekabel auf den Menschen zurückzuführen.
Fast 40 Prozent der Schäden verursacht die Fischerei, gefolgt von der Schifffahrt. Anker sind für jedes vierte beschädigte Tiefseekabel verantwortlich. Rund jeder zehnte Zwischenfall wird auf andere Art und Weise vom Menschen verursacht. Interessantes Detail: Umweltereignisse und die natürliche Abnutzung sind nur für etwas mehr als ein Achtel der Kabelschäden verantwortlich.
Die Reparaturhäufigkeit der Kabel in verschiedenen Regionen der Welt zeigt TeleGeography ebenfalls an. Besonders oft müssen die Kabel demnach vor Englands, Italiens und Chinas Küsten repariert werden. Dort ereigneten sich in den vergangenen Jahren die meisten Zwischenfälle.
So sind Tiefseekabel aufgebaut
Auch der Aufbau eines Tiefseekabels wird von TeleGeography erklärt. Erstaunlich: Tatsächlich wird nur ein relativ kleiner Teil im Zentrum eines Tiefseekabels für die Datenübertragung genutzt. Dort verlaufen Glasfasern, über welche die Daten mit enormer Geschwindigkeit übertragen werden. Ummantelt sind diese Glasfasern mit mehreren Schutzschichten.
Direkt über den Glasfasern liegt Silikongel, darüber eine Ummantelung aus Plastik oder Stahl. Diese Ummantelung wird wiederum durch extrastarke Stahldrähte geschützt, die mit weiteren Schutzschichten überzogen werden, auf die dann wieder Schichten aus Stahldrähten und Schutzummantelungen folgen. Die Außenhaut der Kabel besteht aus geteertem Nylon.
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