In einem neuen Kommuniqué der Gruppe Guardians of Peace ("Wächter des Friedens"), die sich zu dem Hackerangriff auf Sony am 24. November bekannte, wird ein "Weihnachtsgeschenk" angekündigt: "Wir werden allen klar zeigen, dass an allen Orten, wo 'Das Interview' gezeigt wird (...), diejenigen, die sich über den Terror lustig machen wollen, einem tragischen Schicksal geweiht sind", heißt es in der in schlechtem Englisch formulierten Botschaft, aus der verschiedene US-Medien zitierten. "Erinnert euch an den 11. September 2001. Wir raten euch, dass ihr euch von diesen Orten fernhaltet", wird darin gewarnt.
"Keine glaubwürdige Bedrohung"
Das US-Außenministerin beschwichtigte. "Es gibt derzeit keine glaubwürdige Bedrohung", meinte eine Sprecherin des State Department. "Ich glaube, das ist eine Filmkomödie, die die Amerikaner um die Weihnachtszeit sehen können. Es bleibt ihnen überlassen", sagte sie auf CNN. Natürlich gebe der Film nicht den offiziellen Standpunkt der USA wieder, fügte sie hinzu.
Premiere abgesagt
Die Premiere des Films in New York wurde dennoch vorsorglich abgesagt. Wie der "Hollywood Reporter" berichtete, verzichtet das Landmark's Sunshine Cinema darauf, den Film zu zeigen. Laut "Wall Street Journal" will auch die Kinokette Carmike Cinemas den Film nicht zeigen.
Sony Pictures habe den Kinos die Entscheidung, ob sie den Streifen bringen wollen, selbst überlassen - ein beispielloses Vorgehen für Hollywood, wie das Blatt weiter berichtete. Normalerweise stünden die Spielpläne Monate im Voraus fest.
Filmstudio lahmgelegt
Die Hacker hatten nach ihrem Angriff, bei dem landesweit sämtliche Rechner des Hollywood-Studios lahmgelegt wurden, neben Gehaltslisten und Sozialversicherungsnummern von Angestellten unter anderem auch den Inhalt der E-Mail-Accounts mehrerer Top-Manager im Internet veröffentlicht.
Dadurch wurden unter anderem rassistisch angehauchte Scherze von Studio-Chefin Amy Pascal über US-Präsident Barack Obama und Pläne für ein koordiniertes Vorgehen von Filmstudios gegen die Verbreitung unerlaubter Kopien im Internet bekannt, ebenso wie unveröffentlichte Drehbücher und das Zitat eines Sony-Filmproduzenten, der Hollywood-Superstar Angelina Jolie in einer E-Mail als "minimal talentierte, verwöhnte Göre" betitelte.
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