Alleine mit der Kraft der Gedanken einen Computer, Maschinen oder Körperprothesen steuern: das ist Ziel von Brain-Computer-Interfaces (BCI), sogenannten Gehirn- Computer-Schnittstellen. Beim ersten "Cybathlon" im Oktober in der Schweiz werden sich Menschen mit schweren Behinderungen zu einem Wettkampf mithilfe modernster Prothesen und Assistenzsystemen einfinden. Mit dabei: der Steirer Gerhard Kleinhofer.
Menschen mit gravierenden körperlichen Handicaps werden am 8. Oktober in der Swiss Arena Kloten mit Prothesen, die sie über ihre eigenen Gehirnsignale steuern, zu Wettkämpfen in sechs unterschiedlichen Disziplinen antreten. Organisiert wird der "Cybathlon" von der ETH Zürich. Rund 80 Teams weltweit haben sich angemeldet. Unter ihnen auch ein von Gernot Müller-Putz, Leiter des Institut für Neurotechnologie an der TU Graz, ins Leben gerufenes Studierendenteam - und der Steirer Gerhard Kleinhofer aus Gußwerk nahe Mariazell im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag.
"Unter anderem werden Träger von Beinprothesen miteinander auf einem Hindernisparcours um die Wette laufen, Teilnehmer mit Armprothesen messen sich in einem Geschicklichkeitstest und Piloten mit einer Querschnittlähmung absolvieren einen Hindernisparcours mittels eines motorisierten Exoskeletts", schildert der Grazer Teamleader David Steyrl vom Grazer Laboratory of Brain-Computer Interfaces.
In der Disziplin "BCI Race" kontrollieren und steuern jeweils vier schwer gelähmte "Runner" durch gewisse Gehirnsignale einen Avatar in einem Wettrennen am PC. "Unser Pilot muss die richtigen Signale zum richtigen Zeitpunkt aussenden, damit der Avatar die Einzelstrecken des Parcours beschleunigt bewältigt. Falsche Signale führen zu einer Verlangsamung", erläuterte Teammitglied Bernhard Frohner.
Das Grazer BCI Racing Team "Mirage 91" besteht aus rund 15 Studierenden und ist das einzige hochschulgebundene österreichische Team. Vier weitere Teams mit Österreichbezug hat der Technologieentwickler Otto Bock angemeldet, wie aus der Website zum "Cybathlon" hervorgeht.
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