Der virtuelle Sandkasten "Minecraft", in dem Spieler aus Bausteinen alles Mögliche erschaffen können, ist vieles, aber eigentlich nicht gewalthaltig. Einzig der "Survival"-Modus, bei dem der Spieler tagsüber eine Festung baut, in der er sich nachts vor Klötzchen-Zombies verschanzt, könnte noch im Ansatz als gewalthaltig betrachtet werden. Das Ministerium will "Minecraft" trotzdem wegen zu viel Gewalt verbieten, berichtet die Zeitung "Hurriyet Daily News".
Die Begründung des Ministeriums stützt sich im Wesentlichen auf zwei Dinge. Zum einen kritisiert man die Gewalt, die angeblich in "Minecraft" dargestellt wird. Zum anderen befürchtet man, dass Kinder, die das Klötzchen-Game spielen, verlernen, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden und in der echten Welt mittelfristig vielleicht zu Tierquälern werden.
Falls das "Minecraft"-Verbot tatsächlich umgesetzt wird, wäre die Türkei das erste Land der Erde, in dem das harmlose Bauklotz-Spiel verboten wurde. Angesichts der Zensurpolitik der Regierung Erdogan, die in den vergangenen Jahren mit Website-Sperren und harschem Vorgehen gegen Meinungsbekundungen in sozialen Netzwerken für Schlagzeilen gesorgt hat, wäre es dennoch nicht verwunderlich.
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