Private genauso wie verschlüsselte E-Mails, Telefonanrufe, aber auch Reisedaten, Parktickets oder Einkäufe: Diese und unzählige Daten mehr sollen im neuen Spionagezentrum der NSA in Bluffdale ab September 2013 zusammenlaufen, berichtet "Wired". Dies alles sei streng geheim, schließlich sollen dort in Zukunft auch Codes geknackt werden, berichtete ein hochrangiger Nachrichtendienst-Offizier.
Die Sicherheitsvorkehrungen im Neubau seien gigantisch, beschreibt "Wired". Schließlich gelte es, vier mehr als 2.300 Quadratmeter große Hallen mit Servern zu schützen, dazu kämen weitere 8,4 Hektar für Techniker und Administration. Allein durch den Stromverbrauch entstünden Kosten von 40 Millionen US-Dollar (ca. 30 Millionen Euro) pro Jahr, heißt es. Aufgrund der weltweiten Datenflut sei denkbar, dass eines Tages ein Yottabyte in Bluffdale gespeichert werden könne, so "Wired" - das entspricht 10 hoch 24 Bytes oder 500 Quintillionen (500 Millionen Trilliarden) Seiten Text. Zur Verarbeitung wird bis 2018 ein sogenannter Exo-Flop-Supercomputer gebaut.
"Unsichtbares Netz" im Visier
Dies alles solle genützt werden, um verschiedenste stark verschlüsselte Dokumente zu knacken - von Finanzdaten über militärische und diplomatische Geheimnisse bis hin zu verschlüsselten, vertraulichen Dokumenten. Die NSA habe in den letzten Jahren einen Durchbruch bei der Entschlüsselung gemacht, berichte ein hochrangiger Tippgeber, so "Wired". Auch Durchschnitts-PC-Nutzer seien davon betroffen. Interessierter sei die NSA aber am sogenannten "unsichtbaren Netz", also jenen Daten, die von der Öffentlichkeit nicht eingesehen werden können - darunter passwortgeschützte, verschlüsselte und per Filesharing geteilte Daten fremder Regierungen und Unternehmen in aller Welt.
NSA schon jetzt bei Überwachung an der Spitze
Insbesondere seit den Anschlägen vom 11. September erhalte die NSA Milliardenbudgets, sie nehme damit auch die USA und ihre Bürger verstärkt ins Visier, so der Bericht. Schon jetzt würden unzählige E-Mails und Telefonanrufe aus den USA und aller Welt aufgezeichnet und ausgewertet - natürlich unter strengster Geheimhaltung. Die Eingabe eines Namens oder einer Nummer genüge, um sämtliche Kommunikation automatisch aufzuzeichnen und jederzeit mitzuhören, so ein ehemaliger NSA-Verschlüsselungsexperte. Dass damit die Verfassung untergraben werde, störe die Organisation nicht. Im Gegenteil, das neue Spionagezentrum werde die Möglichkeiten zur Überwachung noch ausbauen.
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