Untersucht wurden sieben kostenlose Programme, die über den offiziellen Android Market heruntergeladen und auf einem Samsung GalaxyTab mit Android 2.2.1. installiert wurden. Sie mussten ihr Talent im Auffinden von Schädlingen beweisen sowie zehn besonders weit verbreitete Malware-Apps bei der Installation auf dem Testgerät erkennen. Zum Vergleich wurden die kommerziellen Anwendungen der bekannten Anbieter Kaspersky und F-Secure herangezogen.
Beim Scannen des Testgeräts fiel den Testern die unterschiedliche Implementierung bei den verschiedenen Tools auf, wie sie in ihrer Studie "Was taugen kostenlose Virenscanner für Android?" schreiben: Manche Apps untersuchten demnach nur die installierten Anwendungen, ließen die auf einer SD-Karten gespeicherten Schädlinge aber außer Acht. Dies sei zunächst allerdings kein Grund zur Panik, räumt AV-Test ein, da Malware, die nur auf einer SD-Karte verweile und nicht im System installiert sei, vorerst keinen Schaden anrichten könne.
Beste App erkannte nur ein Drittel der Schädlinge
Doch auch das endgültige Ergebnis konnte die Tester nicht überzeugen: Selbst das beste kostenlose Programm, "Zoner AntiVirus Free", erkannte lediglich 32 Prozent der insgesamt 172 verwendeten Schädlinge. Alle anderen Scanner im Test lagen dem Institut zufolge zwischen null und zehn Prozent. Die besten Ergebnisse erzielten die kommerziellen Produkte von Kaspersky und F-Secure, die mindestens die Hälfte aller Dateien schon im inaktiven Zustand erkannten.
Unwachsame Wächter
Erschreckend laut AV-Test auch das Ergebnis der Wächter-Funktion, die den Benutzer bei der Installation einer bösartigen App warnen soll: Mit acht von zehn korrekt erkannten Dateien erreichte dem Test nach nur "Zoner AntiVirus Free" ein respektables Ergebnis. "BluePoint AntiVirus Free", "Kinetoo Malware Scan" und "Privateer Lite" konnten gerade noch vor einer Datei warnen. "Antivirus Free" von Creative Apps, "GuardX Antivirus" und "LabMSF Antivirus beta" fielen hingegen komplett durch. Auch hier waren die Mobilvarianten von F-Secure und Kaspersky abermals im Vorteil: Sie erkannten jeweils alle Bedrohungen.
Anzahl der Installationen kein Qualitätsmerkmal
Das Fazit der Tester: "Die Anzahl der Installationen, die im Market angegeben wird, zeigt, dass viele Nutzer den kostenlosen Programmen vertrauen, obwohl sie keinen zuverlässigen Schutz bieten." Die mit Abstand höchste Verbreitung habe "Antivirus Free" von Creative Apps mit 1.000.000 bis 5.000.000 Installationen, das einzig taugliche kostenlose Produkt - "Zoner AntiVirus Free" - komme hingegen nur auf 50.000 bis 100.000 Nutzer, halten die Tester fest.
Name | Hersteller | Erkennung Scan | Erkennung bei Installation |
Creative Apps | 0 / 172 (0%) | 0 / 10 (0%) | |
BluePoint Security | 2 / 172 (1%) | 1 / 10 (10%) | |
Qstar | 0 / 172 (0%) | 0 / 10 (0%) | |
CPU Media SARL | 11 / 172 (6%) | 1 / 10 (10%) | |
LabMSF | 0 / 172 (0%) | 0 / 10 (0%) | |
Online Vault | 0 / 172 (0%) | 1 / 10 (10%) | |
Zoner | 55 / 172 (32%) | 8 / 10 (80%) |
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