Um der Öffentlichkeit vor Augen zu führen, was es mit der Vorratsdatenspeicherung auf sich hat, entschloss sich Spitz dazu, seine Vorratsdaten aus dem Zeitraum August 2009 bis Februar 2010 zu veröffentlichen. Um sie überhaupt zu bekommen, musste er gegen die deutsche Telekom klagen, wie "Die Zeit" berichtet.
Die Tageszeitung erstellte aus diesen Daten eine interaktive Karte, mit deren Hilfe sich das Leben des Politikers überraschend genau rekonstruieren lässt: Wie oft telefonierte er an einem Tag, wie viele SMS gingen auf seinem Handy ein oder wie viel Zeit verbrachte er im Internet?
Das Profil enthülle, wann Spitz durch Straßen laufe, wann er Bahn fahre, wann er fliege, schreibt die Zeitung. "Es zeigt, zu welchen Zeiten er arbeitet und zu welchen er schläft, wann man ihn am besten erreichen kann und wann eher nicht. Es zeigt, wann er lieber telefoniert und wann er lieber eine SMS verschickt und es zeigt, in welchem Biergarten er gerne sitzt. Es zeigt ein Leben."
Um zu verdeutlichen, wie genau sich ein Leben abbilden lässt, reicherte die Zeitung die Vorratsdaten von Spitz mit öffentlich zugänglichen Angaben zu seinem Aufenthaltsort in Blogs, Tweets oder auf Websites an. "Ein Verfahren, dass im Zweifel auch Ermittler nutzen würden, um ein Beobachtungsobjekt 'aufzuklären'", heißt es in dem Bericht.
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