Auch im Logistikzentrum im nordhessischen Bad Hersfeld sind Gewerkschaftssekretär Heiner Reimann zufolge "definitiv weitere Aktionen geplant". Die Proteste wirkten sich aus, viele Sendungen blieben liegen, unterstrich er. Amazon erklärte dagegen, die Mehrheit der Mitarbeiter habe sich nicht an den Aktionen beteiligt und "regulär gearbeitet". Es gebe "keinerlei Auswirkungen auf den Versand an Kunden".
In Bad Hersfeld beschäftigt Amazon rund 3.300 Mitarbeiter, in Leipzig rund 1.200 Festangestellte. Insgesamt hat der US-Konzern in seinen deutschen Logistikzentren mehr als 9.000 Mitarbeiter.
Amazon zahlt weiter nach Logistik-Kollektivvertrag
Verdi fordert von Amazon tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. "Amazon ist klassischer Versandhandel wie Neckermann und Otto auch und muss deshalb natürlich auch nach Versandhandelstarif bezahlen", argumentiert die Gewerkschaft. Dann hätten die Beschäftigten in Deutschland unter anderem Anspruch auf einen Stundenlohn von über zwölf Euro sowie auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Mit den Streiks vom Montag traten die Mitarbeiter in Leipzig und Bad Hersfeld bereits zum dritten Mal in den Arbeitskampf.
Die Fronten sind allerdings verhärtet - denn Amazon nimmt die Logistikbranche als Maßstab, in der niedrigere Löhne als im Handel gezahlt werden. In früheren Stellungnahmen hat Amazon darauf verwiesen, dass die Mitarbeiter mit ihren Einkommen am oberen Ende dessen lägen, was in der Logistikbranche üblich sei. "Daher sehen wir für Mitarbeiter keinen Vorteil in einem Tarifabschluss", bekräftigte der Konzern.
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