Diese Geschwindigkeit der Evolution erkläre zum Beispiel, weshalb Unkrautvernichtungsmittel oft innerhalb weniger Jahre ihre Wirkung verlieren.
Die Tübinger Forscher haben die genetische Entwicklung der Pflanze Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) über 30 Generationen hinweg verfolgt und nach Veränderungen im Erbgut gesucht. Dabei fanden sie heraus, dass sich ein DNA-Baustein innerhalb einer Generation mit einer Wahrscheinlichkeit von sieben Milliardstel (1:143 Million) verändert.
Enormes Tempo der Mutation
Bedenke man, wie viele DNA-Bausteine jedes einzelne Individuum hat und wie viele Individuen es von einer Art gibt, ergebe sich insgesamt ein enormes Tempo, schreiben die Wissenschaftler. Dadurch könnten sich Pflanzen- oder Tierarten innerhalb weniger Generationen an neue Umweltbedingungen anpassen. So entsteht zum Beispiel die Resistenz von Unkraut gegen entsprechende Vernichtungsmittel.
Die Tübinger Forscher gehen davon aus, dass Mutationen bei Menschen etwa in der gleichen Häufigkeit auftreten. Bei sechs Milliarden Menschen auf der Welt könne man davon ausgehen, dass jeder einzelne DNA-Baustein ständig bei irgendeinem Menschen auf der Erde mutiere. "Alles, was genetisch möglich ist, wird demnach innerhalb recht kurzer Zeit durchgetestet", betonte Studienleiter Detlef Weigel.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.