"Der Transporter hat nicht gestoppt", funkte der russische ISS-Kommandant Alexander Skworzow am Freitag verwundert zur Erde. Der Autopilot habe 25 Minuten vor dem Manöver plötzlich ausgesetzt, die ISS-Crew habe keinerlei Zeit gehabt zu reagieren und den Transporter mit einem manuellen Manöver anzudocken, hieß es.
NASA und Russen beschwichtigen
Die NASA und die russischen Behörden beschwichtigten am Samstag umgehend. Gefahren richte das Schiff nicht an, die drei russischen Kosmonauten sowie drei US-Astronauten seien nicht gefährdet gewesen, versuchte die US-Weltraumbehörde zu beruhigen. Auch der russische Partner, die Raumfahrtagentur Roskosmos, gab Entwarnung. Es handle sich keinesfalls um eine Notfallsituation, die ISS-Besatzung bleibe im Kontakt mit dem verirrten Raumschiff. Die Systeme an Bord der "Progress" arbeiteten normal, hieß es.
Der Technikfehler beweist jedenfalls: Solche Manöver sind noch lange keine Routine. 350 Kilometer über der Erde ist bei einem Tempo von 28.000 Stundenkilometern Millimeterarbeit gefragt. Doch fast jeder hat sich mittlerweile an erfolgreiche Missionen gewöhnt. Dass schon öfter Raumfahrer wegen Pannen ums Leben kamen, haben viele Beobachter verdrängt.
Nicht die erste Panne beim Andocken
Erst Anfang Mai trat bei einem Schwesterschiff ein Navigationsfehler beim Andocken auf. Weil die Crew aber rasch handelte, ging alles glimpflich aus: Der damalige Kommandant Oleg Kotow konnte das Versorgungsschiff manuell an die ISS andocken.
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