KHG - diese drei Buchstaben stehen in Österreich seit den Zeiten der schwarz-blauen Regierung für Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Das findige Unternehmer-Duo Klaus Hofegger, Geschäftsführer der Agentur Hofegger und Partner, und Christian Felsenreich, Psychotherapiewissenschaftler und Autor des Buches "Der korrupte Mensch", hat das Kürzel nun umgedeutet: "Korrupte haben Geld", oder eben kurz "KHG", lautet der Titel ihres Brettspiels, mit dem sie ein Zeichen setzen wollen.
In dem Beschreibungsvideo zum Spiel (siehe oben) erklären die beiden gebürtigen Niederösterreicher, dass in den vergangenen Jahren "fast eine neue Qualität an Untreue, Betrug und Veruntreuung entstanden ist". Österreich sei durch die verschiedenen Skandale zu einem "Vorzeigeland an Korruption" geworden, die Korruptionsfälle hätten jeden einzelnen Bürger dieses Landes viel Geld gekostet.
Allerdings wollten sie das Thema Korruption nicht an bestimmten Personen festmachen, sondern ein "Systemproblem" aufzeigen. Im Spiel würden auch keinerlei Namen genannt, sondern lediglich Fälle aufgezeigt - weswegen sie auch nicht glauben, aufgrund des Titels "KHG" Angst vor Klagen haben zu müssen. Es sei doch einfach ein guter Titel, so Hofegger im Gespräch mit krone.at.
Mit 26.000 Euro kommt das Spiel auf den Markt
Mit dem Start des Crowdfunding-Projekts sei man jedenfalls zufrieden, am ersten vollen Sammeltag am Mittwoch seien etwa 1.500 Euro zusammengekommen. Insgesamt erhoffen sich Hofegger und Felsenreich bis Mitte Juni rund 26.000 Euro, um das Spiel realisieren zu können. Ist genügend Geld gesammelt, wird das Brettspiel noch einigen Tests unterzogen und feinjustiert. Noch im Herbst soll es dann auf den Markt kommen.
Jeder, der die beiden auf der Projektwebsite von startnext.com mit 29 Euro oder mehr unterstützt, bekommt zum Verkaufsstart ein Spiel zugesandt. Verlag für den Vertrieb der restlichen Exemplare der erhofften 1.000 Stück starken ersten Auflage habe man noch keinen. "In erster Linie geht es darum, das Spiel realisieren zu können", so Hofegger. Angedacht sei aber auch, es selbst zu vermarkten.
Wer das meiste Geld zur Seite schafft, gewinnt
Und darum soll es in dem Spiel gehen: 24 Fall-Karten veranschaulichen die spektakulärsten Fälle aus den Bereichen Politik, Banken und Industrie der vergangenen Jahre. Zusammenfassungen der realen "Vorbilder" sollen in einem beiliegenden Heft zu finden sein. Der Spieler kann einen Korruptionsfall entweder durch Glück oder Zusammenarbeit mit einem Mitspieler für sich entscheiden und hoch profitieren.
Am meisten profitiert, wer auch die anderen Spieler hintergeht. In einer Mischung aus Würfelglück, Taktik und psychologischem Geschick wird das Spiel entschieden. Bei "KHG" kann jeder betrügen und unterschlagen und hinterher behaupten, "des is part of the game". Gewonnen hat - no na nit -, wer am meisten Geld auf die Seite schafft.
Geschwärzte Special Edition zum Hypo-U-Ausschuss
Detail am Rande: Humor zeigen Hofegger und Felsenreich auch mit einem Tweet über eine angebliche Special Edition zum Hypo-U-Ausschuss - es wurde einfach alles geschwärzt:
Special Edition zum U-Ausschuss! #HypoUA #UAusschuss #hypo #khgdasspiel #korruption pic.twitter.com/35HOuZlUbd
— KHG – das Spiel (@KHGdasSpiel) 6. Mai 2015
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.