Trainer Franco Foda jubelte nach dem vierten Pokal-Sieg seines Vereins ausgelassen mit Spielern und Fans auf dem Rasen des Wörthersee-Stadions, musste sich nach ausgiebigen Bierduschen frisch einkleiden und meinte danach: "Man darf sich dieses Szenario gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn wir das Finale nicht gewonnen hätten."
So aber feierte Sturm mit den Fans in Klagenfurt und danach in Graz eine Party und darf auch im kommenden Jahr mit Einnahmen aus der Europa League spekulieren. "Für den Verein ist das enorm wichtig. Das ändert aber nichts ander Tatsache, dass wir nächste Saison das gleiche Budget haben, wie wenn wir nicht gewonnen hätten", betonte Foda, dessen Klub 2010/11 einen Etat von rund neun Millionen Euro zur Verfügung hat.
Fodas Vertrag noch nicht verlängert
Ob er selbst im kommenden Spieljahr noch auf der Trainerbank sitzen wird, ließ der Deutsche offen. "Generell habe ich bis jetzt mit niemandem gesprochen, aber der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft." Deutlicher äußerte sich Sportdirektor Oliver Kreuzer: "Foda bleibt ganz bestimmt bei Sturm. Es sei denn, es kommt Bayern München, dann kann ich ihn nicht halten."
Eine Niederlage gegen Wiener Neustadt hätte Fodas Abschied aus Graz möglicherweise beschleunigt, und viel fehlte den Niederösterreichern nicht zur Überraschung. Vor allem in der Anfangsphase hatten die Steirer mit der Truppe von Peter Schöttel große Mühe. "Da hat man gespürt, dass die Spieler unter enormen Druck gestanden sind. Aber Kompliment an meine Mannschaft, so einem Druck muss man erst einmal standhalten. Wenn man die 90 Minuten sieht, haben wir nicht unverdient gewonnen", erklärte Foda.
Wieder Wirbel um den Schiri
Sturm stand jedoch schon nach wenigen Sekunden das Glück zur Seite, als Referee Gerhard Grobelnik nach einer Attacke von Christian Gratzei an Mirnel Sadovic auf einen Elfmeterpfiff verzichtete. "Es gibt sicher Schiedsrichter, die den Elfer pfeifen", gab der ÖFB-Teamgoalie zu. Für Schöttel handelte es sich dabei um eine Fehlentscheidung.
Allerdings musste der Rapid-Rekordspieler auch eingestehen, dass eine Europacup-Teilnahme für den vor zwei Jahren von Schwanenstadt nach Wiener Neustadt transferierten Klub möglicherweise zu früh gekommen wäre. "Es war mir bewusst, dass es wegen des Stadions und der Fans eine seltsame Konstellation gewesen wäre, wenn wir Europacup gespielt hätten. Aber trotzdem hätte ich gerne gewonnen."
Umschwung durch Haas und Muratovic
Die Niederlage der Wiener Neustädter resultierte auch aus den starken Auftritten zweier Sturm-Altstars. Vor dem Siegestor durch Klemen Lavric, der vom wichtigsten Tor seiner Karriere sprach, leisteten die eingewechselten Mario Haas und Samir Muratovic mustergültig die Vorarbeit. Während Letzterer die Grazer wohl verlassen muss ("Ich bin bei Sturm nicht mehr erwünscht"), könnte Haas seinen Kontrakt noch einmal bis 2011 verlängern. "Ich habe mit Kreuzer für kommende Woche ein Gespräch ausgemacht. Ich will bei Sturm bleiben", sagte der 35-jährige Ex-Teamstürmer.
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