Sieben Red-Bull-Siege und nur ein einziges Unentschieden waren vor der Partie zu Buche gestanden. Am Ende war die klare Bilanz für die Salzburger nicht in Gefahr. Vor schwacher Kulisse (8.347) in Wals-Siezenheim schockten Lucas Venuto (19.) und ein Eigentor von Andreas Ulmer (26.) zwar den schwach startenden Meister. Doch Doppeltorschütze Takumi Minamino (34./71.), Naby Keita (50.), und Jonatan Soriano per Elfmeter sorgten für den vierten Saisonsieg des Meisters, der damit nur noch drei Punkte hinter dem neuen Spitzenreiter Admira liegt.
Die Salzburger traten mit dem wiedergenesenen Soriano, Neuzugang Hany Mukhtar und improvisierter Innenverteidigung an: Neben Duje Caleta-Car verteidigte Benno Schmitz auf ungewohnter Position anstelle des verletzten Martin Hinteregger. Auch den formschwachen Paulo Miranda ließ Salzburg-Trainer Peter Zeidler auf der Bank. Sein Gegenüber, Grödig-Trainer Peter Schöttel, bereitete seine Mannschaft auf einen Sturmlauf der "Bullen" vor, schickte seine Elf mit der Devise, immer wieder Nadelstiche zu setzen, ins Derby.
Traumstart für Grödig
Dazu kam es nicht, denn die Gäste waren wider Erwarten in der Anfangsphase die klar spielbestimmende Mannschaft: Bei Roman Wallners Abschluss aus abseitsverdächtiger Position musste sich Salzburg-Goalie Alexander Walke bereits strecken (6.). Salzburg fand gegen die bissigen Grödiger weiterhin überhaupt nicht ins Spiel, einen Schuss von Sandro Djuric wehrte Walke mit dem Fuß ab, in den Nachschuss von Lukas Denner warf sich Stefan Lainer gerade noch erfolgreich.
In der 19. Minute gelang den Gästen die überfällige Führung: Wallner legte per Kopf in den Lauf des schnellen Venuto, der lief Caleta-Car auf und davon und bezwang Walke mit einem platzierten Flachschuss (19.).
Die Führung spielte Grödigs ursprünglicher Taktik zusätzlich in die Karten - defensiv sicher stehend lancierten sie über die wieselflinken Venuto, Wallner und Denner immer wieder gefährliche Konter. Einer davon führte zum 2:0. Bei einem eigentlich zu weiten Wallner-Zuspiel war Walke außerhalb des Strafraums vor Ex-Lieferinger Venuto am Ball, seine Fußabwehr traf Ulmer, der die Kugel aus 25 Metern ins eigene Tor bugsierte (26.).
Da die Gäste auch in der Folge dem dritten Tor näher waren, reagierte Salzburg-Trainer Peter Zeidler. Der Deutsche brachte ÖFB-Teamspieler Yasin Pehlivan für Mukhtar. Sekunden später kam Berisha im Strafraum im Zweikampf mit Matthias Maak zu Fall, Minamino umkurvte den am Boden liegenden Berisha und schoss zum 1:2 ein (34.).
Nach der Systemumstellung - Pehlivan agierte fortan als Solosechser - bekam Salzburg das Spiel ein wenig besser in den Griff, zeigte in der Defensive aber weiter eklatante Schwächen: Wallner wieder mit dem öffnenden Pass auf Venuto, der an Walke scheiterte (44.). Nach dem Seitenwechsel ließ Keita seine Klasse aufblitzen: Nach einem Doppelpass mit Soriano stand der 20-Jährige allein vor Grödig-Schlussmann Schlager und hämmerte den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen (50.).
Salzburg erhöhte weiter den Druck und kam zur erstmaligen Führung: Nielsen bediente Minamino und der in der zweiten Hälfte bärenstarke Japaner traf im Fallen vorbei an Schlager (71.). Zuvor war ein Kopfball von Maak nur knapp am linken Pfosten vorbeigestrichen (70.).
Dies war die vorletzte Aktion des Verteidigers: Minamino nahm im Laufduell mit ihm eine Berührung dankend an - Schiedsrichter Oliver Drachta entschied auf Strafstoß und zeigte Maak die Rote Karte wegen Torraubs. Kapitän Soriano verlud Schlager und traf sicher zum 4:2-Endstand ins rechte Eck (74.). In der Schlussphase vergaben die Salzburger noch Chancen auf einen höheren Sieg.
Fußball-Bundesliga, 8. Runde:
FC Red Bull Salzburg - SV Grödig 4:2 (1:2)
Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 8.347 Zuschauer, SR Drachta.
Torfolge: 0:1 (19.) Venuto, 0:2 (26.) Ulmer (Eigentor), 1:2 (34.) Minamino, 2:2 (50.) Keita, 3:2 (71.) Minamino, 4:2 (74.) Soriano (Elfmeter)
Salzburg: Walke - Lainer, Schmitz, Caleta-Car, Ulmer - Minamino, Keita (87. Prevljak), Berisha, Mukhtar (34. Pehlivan) - Nielsen (72. Lazaro), Soriano
Grödig: Schlager - T. Kainz, Maak, Strauss, Strobl - Rasner (62. Derflinger), Brauer - Venuto, Djuric (62. Völkl), Denner - R. Wallner (72. B. Sulimani)
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