"Was für eine nervige-Quali-Qual", stöhnte der Redakteur in der Bild-Zeitung, die Presse in Deutschland schärft langsam die Klingen. Gut für Teamchef Joachim Löw, dass nun etwas Zeit bleibt, um Gras über die letzten Leistungen wachsen zu lassen. Denn seine Nationalelf ist derzeit schwer angeschlagen. Der 0:1-Pleite in Irland folgte am Sonntag im Entscheidungsspiel ein heftig erzittertes 2:1 über Georgien.
Dabei hatte Deutschlands Mannschaft in Leipzig ein "Feuerwerk" angekündigt und startete auch fulminant. Georgien kam minutenlang nicht aus der eigenen Spielhälfte, nur die deutsche Chancenverwertung ließ wieder zu wünschen übrig. Allein Marco Reus hätte die Hausherren in Führung schießen müssen. Der Dortmunder schoss alleine vor Nukri Revishvili klar über das Tor (13.), knapp daneben (31.) und scheiterte mit einem Volley (37.) erneut an Georgiens Schlussmann.
Die Osteuropäer hatten ihrerseits bei einem der wenigen Entlastungsangriffe jedoch auch eine hervorragende Möglichkeit auf die Führung. Manuel Neuer bewahrte sein Team mit einem Reflex gegen Tornike Okriashvili in der 27. Minute aber vor einem Rückstand. Zur Pause gab es Pfiffe von den Rängen.
Müller traf per Elfer, geniales 1:1
Der Bann schien gebrochen, als Thomas Müller per Foulelfmeter (49.) erfolgreich war. Mesut Özil war von Jaba Kankava im Strafraum gelegt worden. Doch Georgiens Kapitän machte seinen Fehler nur vier Minuten später wieder gut. Im Anschluss an einen Eckball zog Kankava von der Strafraumgrenze volley ab, Neuer war ohne Chance.
Der Ausgleich hinterließ beim Weltmeister Wirkung, Neuer musste aus kurzer Distanz gegen Okriashvili (60.) in extremis retten. Offensiv kam von Deutschland nun weniger Druck, Georgien verteidigte das Remis mit hohem Einsatz erfolgreich. Kruse wendete eine Blamage aber noch ab. Nach Özil- Zuspiel traf der Wolfsburger flach ins Eck. Seit 1972 ist das DFB- Team damit als einzige Auswahl Europas bei jeder EM-Endrunde dabei. So schlecht wie diesmal ist die Stimmung nach der Quali aber bnoch solten gewesen!
Selbst die Spieler, wie Jerome Boateng, waren entsetzt: "Mit so einer Leistung brauchen wir erst gar nicht nach Frankreich fahren", meinte der deutsche Verteidiger. "Das ist nicht unser Standard, wie wir gespielt haben", betonte Löw nach dem Spiel, "Wir können heute das gleiche Lied singen wie gegen Irland."
Auch Polen schaffte es
Hinter Deutschland schaffte Polen in Gruppe D im Entscheidungsspiel gegen Irland ebenfalls den Sprung zur EM. Robert Lewandowski erzielte beim 2:1- Heimsieg den Siegestreffer der Polen. Für den Torjäger vom FC Bayern war es sein 13. Tor in der Qualifikation, womit er die Rekordmarke des Nordiren David Healy einstellte.
Ergebnisse Gruppe D:
Deutschland - Georgien 2:1 (0:0)
Tore: Müller (49./Elfmeter), Kruse (79.) bzw. Kankava (53.)
Gibraltar - Schottland 0:6 (0:2)
Tore: Martin (25.), Maloney (39.), Fletcher (52., 56., 85.), Naismith (91.)
Polen - Irland 2:1 (2:1)
Tore: Krychowiak (13.), Lewandowski (42.) bzw. Walters, (16./Elfmeter). Gelb- Rot: O'Shea (IRL, 92.)
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