FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich einmal mehr gegen Vorwürfe im Zusammenhang mit den "Panama Papers" gewehrt. "Die Darstellung ist einfach eine Schande", sagte der vor sechs Wochen zum Chef des Fußball-Weltverbandes FIFA gewählte Schweizer dem "Kicker" (Montag).
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte unter Berufung auf die "Panama Papers" berichtet, dass Infantino 2006 in seiner Funktion als Direktor der UEFA-Rechtsabteilung Verträge mit dem Unternehmen Cross Trading unterzeichnet haben soll, deren Eigentümer zwei der heutigen Angeklagten im FIFA-Skandal waren. Dabei ging es um Fernsehrechte.
"Meine Unterschrift steht unter 1.000 Verträgen", sagte Infantino dazu. Der 46-Jährige verwies darauf, dass der Vertrag "von zwei UEFA-Divisionen geprüft, ehe dieser dann gemäß Standardprozedere zwei UEFA-Direktoren zur Unterschrift vorgelegt" worden sei. In diesem Fall sei er einer der zwei Direktoren gewesen.
"Es hätte aber je nach Verfügbarkeit auch zwei andere Direktoren treffen können. Wenn nach Vertragsabschluss der Rechteerwerber damit unlautere Geschäfte gemacht haben sollte, hatten weder die UEFA noch ich persönlich darauf Einfluss", sagte Infantino.
Unerwartete Rückendeckung für Infantino gab es von Sylvia Schenk von der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International. "Der Leiter einer Rechtsabteilung führt in den seltensten Fällen Vertragsverhandlungen. Das macht die zuständige Abteilung. Auch handelte es sich in diesem Fall für die UEFA um einen Mini-Vertrag, Infantino wird kaum die Detailprüfung selbst gemacht haben, dafür hatte er seine Leute. Er zeichnete das nur ab", sagte Schenk der "Sport Bild".
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