"Aufgrund der Vorkommnisse in Salzburg gibt es massive Sicherheitsbedenken. Wir sind eine 5.000-Seelen-Gemeinde und haben nicht einmal eine eigene Polizeiinspektion im Ort", sagte Wilfried Ellinger, Vizebürgermeister des Orts. Sollte es zu Ausschreitungen kommen, wäre es von der Sicherheitssituation her "einfach nicht zu bewältigen".
Dieses Risiko wolle die Gemeinde nicht eingehen. "Das ist kein unfreundlicher Akt gegenüber den Mannschaften", betonte der Vizebürgermeister, "wir sind einfach nicht in der Lage, für die Sicherheit zu sorgen".
Veranstalter rechen nicht mit neuen Randalen
Der Veranstalter des Testspiels, der in Leogang beheimatete SLFC, kann die Entscheidung der Gemeinde Kirchbichl, das Spiel nicht dort austragen zu wollen, "überhaupt nicht verstehen". Für die Sicherheit im Stadion von Leogang ist der SLFC selbst verantwortlich und muss daher auch die Kosten tragen. Mit Ausschreitungen rechnen die Veranstalter aber "überhaupt nicht". Die Salzburger Exekutive äußerte sich über den bevorstehenden Einsatz nur knapp: Die Polizei habe vorgesorgt und werde alle notwendigen Maßnahmen setzen. Aus taktischen Gründen können keine darüber hinausgehenden Informationen veröffentlicht werden.
Auch der Bürgermeister von Leogang, Josef Grießner, hat keine Bedenken geäußert: "Das Innenministerium hat volle Rückendeckung zugesagt. Die Sicherheit ist gewährleistet, das bekommen wir auch schriftlich." Maccabi Haifa sei bereits seit zwei Wochen auf Trainingslager im Ort und habe in der Gemeinde auch ein Testspiel gegen Eintracht Braunschweig absolviert. "Es hat in der Zeit keinerlei Zwischenfälle gegeben", sagte Grießner
Am Donnerstagabend spielte Haifa übrigens gegen den albanischen KS Teuta Durres. Dabei gab es aber "keinerlei Vorkommnisse", teilte Polizeisprecher Stefan Eder mit. Im Vorfeld habe man aber entsprechende Maßnahmen getroffen. Rund 100 Personen besuchten das Spiel.
Ermittlungen gegen 20 Personen laufen
Indes laufen intensive Erhebungen der Polizei zu den Vorfällen in Bischofshofen. "Das Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt gegen rund 20 Personen, vorwiegend türkischstämmige junge Erwachsene aus dem Pongau", sagte Polizeisprecher Ortwin Lamprecht am Freitag. "Wir müssen die Identität der noch unbekannten Täter ausfindig machen und den Verdächtigen die einzelnen Delikte zuordnen. Dann wird angezeigt."
Parallel dazu laufen derzeit die Einvernahmen der Spieler und Trainer der israelischen Gastmannschaft. "Es geht auch darum, ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln." Ermittelt wird momentan wegen einer Reihe von Delikten: Verdacht auf Verhetzung, Verdacht auf absichtlich schwere Körperverletzung, Verdacht der Nötigung und Störung der öffentlichen Ordnung. Der Vorfall hatte österreichweit für große Empörung gesorgt.
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