Schau dich fröhlich

Mit Licht und Farben gegen den Winter-Blues

Gesund
30.01.2009 13:18
Die finstere Jahreszeit kann einem bis in den März hinein ganz schön aufs Gemüt schlagen, und so mancher von uns darbt mit einer Winterdepression durch die von Väterchen Frost geprägten schneematschigen, grauen Tage. Von Frohmut und Fröhlichkeit keine Spur. Und nicht nur das: Das Immunsystem wird durch den Mangel an Licht und Farben ebenfalls geschwächt, und Grippe- und Rhinoviren bekommen eine größere Chance, sich einzunisten und uns krank ins Bett zu zwingen. Das Schauen in Licht und Farben kann helfen!

Denn Lichttherapie ist eine der ältesten überlieferten Heilmethoden. Noch bevor komplexes medizinisches Wissen entstand, legten die Menschen ihre Kranken in die Sonne. Kombiniert mit Farben, deren Wirksamkeit erwiesen ist – zum Beispiel erhöht die Farbe Blau beim Betrachter die Muskelkraft und das sogenannte Baker-Miller-Rosa (Kaugummirosa) wird seit vielen Jahren als Wandfarbe in den USA genützt, um Strafgefangenen die Aggression zu nehmen – werden erstaunliche Erfolge erzielt. Und: Wer hat nicht schon beim Betrachten einer saftigen grünen Wiese plötzlich absolute innere Ruhe verspürt? Und bei den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings ein inneres Erwachen erlebt? 

„Farb-Licht-Abende“ für Körper und Seele
Im Winter fehlt unseren Augen das Licht und die Farbe, der Mangel macht uns müde, unglücklich und krank. Die persönliche Wahrnehmung ist eingeschränkt, Stress wirkt sich noch schlimmer auf das Befinden aus. Die Wiener Therapeutin Gabrielle M. Buresch-Teichmann bietet deshalb  in den Wintermonaten in ihrem „Zentrum FARBE LICHT“ eine spezielle vom US-Augenarzt Jacob Liberman entwickelte Lichttherapie gegen den Winterblues an, die „Farb-Licht-Abende“ heißen.  

Der amerikanische Augenarzt hatte Farblicht ursprünglich nur zur Heilung von Augenkrankheiten angewandt und dabei entdeckt, dass sich bei seinen Patienten weitere positive Nebeneffekte im Laufe der Behandlung eingestellt haben: Sie empfanden mehr Freude und Gelassenheit, ihre Lebensenergie stieg, ja sogar das Immunsystem wurde durch das Schauen in farbiges Licht angekurbelt.

„Farblicht ist Energie und Schwingung. Beides gelangt über das Auge ins Gehirn und wird von dort auf unser gesamtes endokrines System verteilt. Wohlbefinden stellt sich ein“, beschreibt Buresch-Teichmann den Effekt der Behandlung. 

Ins Farblicht schauen für mehr Energie
Bei einer Sitzung wird in einem dunklen Raum in ein Farblichtgerät  geschaut, das nacheinander zwanzig verschieden Farben einspielt. Je nach Gefühlslage reagiert jeder anders auf die Farben. „Es kommt vor, dass jemand eine Farbe gar nicht sieht. Oder nicht mag.“  

Durch das Betrachten der Lichtfarben erweitert sich die Wahrnehmung, eine gestresste Person nimmt nach der Sitzung möglicherweise wieder mehr Farben in ihrer Umgebung wahr, auch im schmutzigsten Stadtverkehr. „Je öfter Farblichtsitzungen wiederholt werden, desto mehr wird meine Sicht erweitert“, sagt die Farbexpertin im Gespräch. Und das liegt daran, „dass ich Farben wieder sehen mag  und mir damit eine neue Ausgeglichenheit ins Leben bringe, weil ich seelischen Ballast abgeworfen habe.“

Buresch-Teichmann, die bereits vor zwanzig Jahren als eine der ersten in Österreich als Farbberaterin gearbeitet hat, kennt aber noch weitere positive Nebeneffekte der Therapie nach Liberman: "Die Lernfähigkeit und Konzentration wird gefördert. Was ich nicht garantieren, was aber passieren kann, ist, dass sich die Sehkraft verbessert. Die Immunkraft wird gestärkt, weil ich mehr Lebensenergie habe. Einige Klienten berichten, dass sie weniger Schlaf brauchen. Und sie hilft gegen die Winterdepression, weil der Melatonin-Überschuss ausgeglichen wird und die Stimmung sich aufhellt.“ 

Farbtherapie für zu Hause
Natürlich kennt Buresch-Teichmann auch wirksame farbliche Waffen gegen den Winter-Blues, den jeder täglich auch zu Hause oder im Büro anwenden kann:

Orange, Gelb, Rot
Farben geben Energie. Ob als Wandfarbe, Kleiderfarbe, auf einem Bild oder auf einem Schreibtischutensil. Wir können Farben überall für uns nutzbar machen. Die Farbexpertin rät, gerade im Winter Orange-, Rot- oder Gelbtönen zu tragen und sich bunte Fabkleckse in die Wohnung und ins Büro zu holen. 

Orange: „Orange ist die antidepressive Farbe schlechthin. Sie bringt Freude, Aktivität, Genuss, Vergnügen und regt sanft die Durchblutung an.“ 

Gelb: „Hat mit Leichtigkeit und Loslassen zu tun und fördert die Konzentration. Eine gelbe Schreibunterlage ist perfekt für Schulkinder.“ 

Rot: „Gibt Kraft, Energie und Vitalität. Doch Vorsicht: Es kann auch provozieren, weil es die Emotionen in Wallung bringt. Ist der Betrachter gerade aggressiv, kann ihn die Farbe Rot provozieren. Findet der Betrachter uns sympathisch, könnte er sich sogar in uns verlieben“, warnt Buresch-Teichmann schmunzelnd. Denn: „Rot mobilisiert die Gefühle.“

Grün, Türkis, Blau
Nicht nur Orange, Rot und Gelb, das sind die drei Farben der Energie und Wärme, tragen im Winter zu unserem Wohlbefinden bei, auch Grün, Türkis und Blau nützen uns:

Grün: „Ist die Farbe der Mitte, des Gleichgewichts und steht für Leben und Wachsen. Deshalb tut sie uns gut. Es ist auch die Farbe der absoluten Stille“, so die Expertin. Sie rät, sich zum Beispiel eine Wand in dieser Farbe zu streichen.

Türkis: „Fördert die Kreativität, die Kommunikation, stärkt die Immunkraft, beruhigt die Nerven und fördert die emotionale Abgrenzung.“

Blau: „Hat ein breites Heilspektrum. Bringt Ruhe und Entspannung, senkt denk Blutdruck, wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend“, so Buresch-Teichmann. Sie empfiehlt diese Farbe besonders fürs Schlafzimmer.

Weitere Informationen zum Thema Farben und Licht finden sich auf der „Zentrum FARBE LICHT"-Website von Buresch-Teichmann (siehe Infobox). „Farb-Licht-Abende“ in der Gruppe finden wieder ab 9. Februar statt. 

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