"Jeder, der sich näher mit Hunden beschäftigt, weiß, wie verwirrend es für diese ist, wenn sie plötzlich für Dinge geschimpft werden, die sie bisher durften", sagt Sonja Weinand, Sprecherin des Vereins "Pfotenhilfe". "Wenn bisher klare Regeln plötzlich gebrochen und bei Rückkehr des Frauchens oder Herrchens wieder aktiviert werden sollen, ist das für die Vierbeiner irritierend." Hunde seien stark an einzelne Personen gebunden und würden sich nur schwer auf eine neue Bezugsperson einstellen. Sie seien dann verunsichert und würden ihre gewohnten Menschen vermissen.
Vertrauen in "Tauschherrchen" fehlt
Besonders die Wortwahl bei der Beschreibung der Sendung mache stutzig, so "Pfotenhilfe": "Wie reagieren die Vierbeiner, wenn eine andere Autoritätsperson in der Familie plötzlich das Sagen hat?" Für Weinand unverständlich: "Autorität, so wie wir sie verstehen, basiert auf Respekt und gegenseitiger Achtung. Der Hund lässt sich deshalb etwas sagen, weil er erkannt hat, dass wir ihm in vielen Situationen helfen, für ihn da sind und Ruhe ausstrahlen." Eine vertrauensvolle Beziehung brauche aber Zeit, um zu wachsen, was bei einem solchen Experiment wohl unmöglich sei.
Hundefreunde halten Sendung für "grausam"
"Muss hier Autorität vielmehr in dem Sinne verstanden werden, dass der Hund eingeschüchtert und zu Verhaltensweisen gezwungen werden soll?", gibt Weinand zu denken. Auch die Facebook-Fans der "Krone Tierecke" sprechen sich gegen die Sendung aus: Für einen Vierbeiner sei es bereits aufregend genug, ein Fernsehteam zu Besuch zu haben, aber ihn durch eine fremde Person mit für ihn nicht nachvollziehbaren und plötzlichen Umstellungen zu konfrontieren, sei grausam, so die vorherrschende Meinung.
Appell: "Protestieren und nicht ansehen"
"Ein Hund sollte nicht der Spielball von Menschen werden, die sich an ihm beweisen oder sich auf seine Kosten erheitern wollen. Tiere und Kinder sind uns gleichermaßen ausgeliefert. Der Verein 'Pfotenhilfe' appelliert daher an alle, die dieses Tauschexperiment auf Kosten der Hunde auch ablehnen, sich an den Sender zu wenden und die Sendung nicht anzusehen", so Weinand abschließend.
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